Wirtschaft
Nur Drittel des Lohns für ungarische Do&Co-ler
Die gegenüber Österreichern schlechtere Bezahlung von ungarischen Do&Co-Beschäftigten in den Fernreisezügen der ÖBB sorgt für Zündstoff. Sie sollen laut dem Nachrichtenmagazin "profil" für die gleiche Arbeit ein Drittel des Lohns bekommen.
Die gegenüber Österreichern schlechtere Bezahlung von ungarischen Do&Co-Beschäftigten in den Fernreisezügen der ÖBB sorgt für Zündstoff. Sie sollen laut dem Nachrichtenmagazin "profil" für die gleiche Arbeit ein Drittel des Lohns bekommen.
vida-Gewerkschafter Gerhard Tauchner spricht von "Sozialdumping" und einem "Verstoß" gegen die europäische Entsenderichtlinie.
"Um die Löhne betrogen"
Die Richtlinie besagt, dass Menschen, die in Österreich arbeiten, zu den hiesigen Bedingungen bezahlt werden sollen. "Aus unserer Sicht werden die Kollegen aus Ungarn seit Jahren um ihre Löhne betrogen", meint Tauchner, der Vorsitzende der Plattform Lokfahrdienst in der Transportgewerkschaft vida. Geht es nach Tauchner, "gelten für sie die österreichischen Stundensätze, sobald sie bei Hegyeshalom über die Grenze rollen".
"Hausverstand spricht dagegen"
Anderer Meinung ist : "Wenn die Entsenderichtlinie für das Transportgewerbe so ausgelegt würde, wie die Gewerkschaft das meint, müssten auch Piloten, die über mehrere Länder fliegen, mehreren Kollektivverträgen unterliegen. Dass das nicht sein kann, sagt schon der Hausverstand." Abgesehen davon setze man ungarische Mitarbeiter nicht missbräuchlich ein, um Löhne zu drücken, sondern ausschließlich für Züge, die in Budapest anfangen und auch dort enden.
"Henry am Zug" schon länger problematisch
Der Fall soll jedenfalls in die Gremien nach Brüssel getragen werden. "Wenn das Beispiel 'Henry am Zug' Schule macht, stellen bald alle einen Betrieb hinter die Grenze und lassen ihre Mitarbeiter um 500 Euro arbeiten. Dann gute Nacht, Europa", so Tauchner. Zuletzt hatten sich die Gewerkschafter darüber beschwert, dass auch die Österreicher wegen des ungarischen Kollektivvertrags sehr schlecht bezahlt würden.