Wohnen

Nur bei diesen Gerichten musst du Backofen vorheizen

"Auf 200 Grad vorheizen" kommt in fast jedem Rezept vor. Aber ist das überhaupt nötig oder verschwendet das Vorheizen nur unnötig Energie?

20 Minuten
Lebensmittel, die erst nach längerer Backzeit eine Kruste bekommen sollen, kannst du auch in einen kalten Ofen schieben.
Lebensmittel, die erst nach längerer Backzeit eine Kruste bekommen sollen, kannst du auch in einen kalten Ofen schieben.
Getty Images

Egal, ob du eine Tiefkühlpizza in den Ofen schmeißt, selber Brot backst oder für das große Familienessen einen Braten zubereitest: Die meisten Rezepte beginnen mit der Aufforderung, den Backofen auf eine bestimmte Temperatur vorzuheizen. Aber braucht es das überhaupt? Oder ist das nur ein gängiger Mythos?

Die Hersteller von Fertiglebensmitteln für den Ofen fordern aus einem guten Grund zum Vorheizen auf: Verschiedene Ofenmodelle brauchen unterschiedlich lange, um auf Temperatur zu kommen, teilweise bis zu 20 Minuten. Das Vorheizen ist da nötig, damit die Hersteller die Backdauer möglichst genau und einheitlich für alle angeben können.

Vorheizen für Hefe

Es gibt aber noch weitere Gründe, den Backofen rechtzeitig einzuschalten: So brauchen gewisse Lebensmittel einen Hitzeschub, um richtig zu backen. Das gilt beispielsweise für Kuchen und gewisse Brote, die möglichst schnell eine möglichst hohe Temperatur brauchen – entweder, damit sie fest werden, oder um die Hefe zu aktivieren, damit sie aufgehen.

Andere Lebensmittel, wie beispielsweise Pizza und fast alles mit Blätterteig, profitieren von starker und sofortiger Unterhitze. Das ist nötig, um die gewünschte Knusprigkeit zu erreichen. Wer eine Pizza (tiefgekühlt oder selbst gemacht) in einen kalten Ofen legt, der riskiert einen pampigen, weichen Boden.

Vorheizen für Lebensmittelsicherheit

Ein weiterer Grund für das Vorheizen ist die sogenannte Danger Zone, also der Temperaturbereich, in dem sich die Bakterien auf deinen Lebensmitteln besonders gut vermehren können. Die Danger Zone befindet sich ungefähr zwischen vier und sechzig Grad – alles darunter und darüber gilt als lebensmittelsicher.

Wenn du deine Lebensmittel direkt aus dem Kühlschrank oder nach der Zubereitung auf der Arbeitsfläche in einen vorgeheizten Ofen schiebst, dann verbringen sie weniger Zeit in dieser gefährlichen Zone. Also weniger Zeit, in der sich Bakterien potenziell vermehren können.

Wann kann man sich das Vorheizen sparen?

Es gibt gewisse Gerichte und Lebensmittel, bei denen du auf Vorheizen verzichten kannst. Dazu gehört zum Beispiel alles, was keine oder erst nach längerem Backen eine Kruste bilden soll: Aufläufe und Gratins, beispielsweise. Aber auch Aufbackbrötchen und Gerichte aus Mürbeteig vertragen einen Kaltstart eigentlich gut.

Übrigens, wenn du trotz Vorheizen Energie sparen willst, dann lohnt es sich, das Backblech vorher aus dem Ofen zu nehmen. So kann die Luft im Ofen besser zirkulieren und er wird schneller heiß.