Österreich

Nur 30 € Treuebonus, aber 1.000 € mehr für Strom

Fast 1.000 Euro mehr muss eine langjährige Kundin für Strom zahlen, obwohl sie "Ökostrom" bezieht. Immerhin bekam sie 30 Euro Bonus für ihre Treue.

Christian Tomsits
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Der Treuebonus ließ die Betroffne nach der Heizsaison ziemlich kalt.
Der Treuebonus ließ die Betroffne nach der Heizsaison ziemlich kalt.
privat/Faksimile

Vergangene Woche flatterte Beatrix R. die Erhöhung ihres Energiepreises ins Haus. "Vor vier Jahren bin ich zum Verbund gewechselt – extra wegen sauberem Strom zum günstigen Preis", erklärte sie. "Jetzt muss ich erkennen, dass alles nur Lug und Trug ist", fühlt sie sich gefrotzelt. Denn obwohl der Strom der Steirerin laut Vertrag zu 100 Prozent aus Wasserkraft besteht, wurde er jetzt nun um 122 Prozent teurer – "das sind um ca. 1000 Euro mehr im Jahr", so die 53-Jährige.

Als besonders Zuckerl bei der gesalzenen Rechnung erhielt die leidenschaftliche Landwirtin einen Treuebonus vom Verbund. "Um die Auswirkungen der Energiepreiserhöhungen etwas abzumindern (sic!)", wie es im Schreiben hieß. 30 Euro Gutschrift werden ihr von der nächsten Jahresendabrechnung abgezogen.

Das brachte sie zum Glühen. Und die Erkenntnis, dass offenbar Wasserkraft zum gleichen Preis wie Energie aus Gas gehandelt wird. "Denn am Stromgroßmarkt läuft alles zusammen, Gas, Kohle, Atomstrom und erneuerbare Energien." Wie berichtet, bestimmt das im Betrieb teuerste Kraftwerk zur Abdeckung des Gesamtbedarfs in Österreich (Gaskraftwerke) die Höhe des Preises. Auch wenn Wasserkraft günstiger Strom erzeugt, wird dieser trotzdem mit dem (höheren) Preis des Gaskraftwerkes gehandelt und auch an die Kunden weitergegeben.

"Und dafür zahle ich auch noch zusätzlich Ökosteuer, weil ich auf die Umwelt achten will", ärgert sie sich maßlos. "Wir werden über den Tisch gezogen", befindet sie. Verantwortlich für die Rahmenbedingungen am Markt sei Politik. Dieser Regierung will die Landwirtin nun kein Vertrauen mehr schenken. "Die haben uns ins dieses Dilemma gebracht", sagt sie.

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