Bolognese im AK-Check

Nur 14 Prozent Fleisch – Tester decken Sugo-Schmäh auf

Fertige Bolognese-Saucen sind beliebt – doch was steckt drin? Die AK Oberösterreich hat 16 Gläser getestet und mit der Originalrezeptur verglichen.
Oberösterreich Heute
28.02.2025, 05:24

Fertige Bolognese-Saucen aus dem Supermarkt sind zwar praktisch, aber wie nah kommen sie dem italienischen Original? Die Arbeiterkammer Oberösterreich hat 16 Saucen genau unter die Lupe genommen.

Bio-Bolognese mit bestem Ergebnis

Der klare Spitzenreiter: Bioprodukte. Obwohl sie nur ein Viertel des gesamten Sortiments ausmachen, ähneln sie der traditionellen Bolognese am meisten. Bio-Sugos belegen im Test alle Stockerlplätze – die gibt es schon ab knapp zehn Euro pro Kilo.

An die Rezeptur für die echte Bolognese halten sich die Hersteller kaum. Niemand verwendet Pancetta oder Milch. Stattdessen finden sich oft Knoblauch und diverse Gewürzmischungen in den Gläsern. Die Würzung wurde von den Testern der AK allerdings nicht in die Bewertung mit einbezogen.

Strenge Originalrezeptur

Ins traditionelle "Ragù alla Bolognese" kommen faschiertes Rind- oder gemischtes Fleisch, Zwiebeln, Karotten, Staudensellerie und Pancetta. Natürlich Olivenöl zum Anbraten, Rot- oder Weißwein zum Ablöschen.

Passierte Tomaten und Tomatenmark runden das Rezept ab, optional ist auch Milch drin. Was viele übrigens nicht wissen: Knoblauch, Rosmarin, Petersilie und andere Kräuter gelten in der traditionellen Bolognese als verpönt – genauso wie das Hinzufügen von Mehl.

Nur 14 Prozent Fleisch

Bedenklich: Hochwertiges Olivenöl wird häufig durch günstigeres Sonnenblumen- oder Rapsöl ersetzt. Bei knapp einem Drittel der Sugos wurde geschmacklich mit Aromen oder Gewürzextrakten nachgeholfen.

Ein weiterer Kritikpunkt: der Fleischanteil. Er variiert stark zwischen mageren 14 Prozent und immerhin 29 Prozent. Zehn Produkte setzen auf reines Rindfleisch, sechs auf gemischtes Faschiertes.

Fleisch aus Österreich, oder ganz Europa

Auch die Herkunft ist vielen Konsumenten wichtig: Fünf Hersteller setzen beim Fleisch auf österreichische Qualität, drei rein auf italienische. Zwei Anbieter beziehen es aus beiden Ländern. Die restlichen bekommen ihr Fleisch aus diversen EU-Ländern.

Im Extremfall kann das Fleisch sogar aus allen 27 Mitgliedstaaten und dem Vereinigten Königreich stammen. Die Tomaten stammen überwiegend aus Italien, aber auch aus Spanien oder Portugal.

Den ganzen Test der Arbeiterkammer gibt es hier.

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