Oberösterreich

Nun sogar Anzeige wegen Personalnot eingebracht

In den Spitälern wird die Personalnot immer eklatanter. Nun haben Ärzte deshalb sogar Anzeige erstattet. Grund: Gesundheitsgefährdung.

Peter Reidinger
Die Wanderin wurde ins Spital nach Steyr gebracht.
Die Wanderin wurde ins Spital nach Steyr gebracht.
OÖ Gesundheitsholding

Es geht so nicht mehr weiter, Patienten könnten gefährdet werden - zu diesem Schluss kamen die Ärzteteams der Fachbereiche Innere Medizin 1 und 2 am Pyhrn Eisenwurzen Klinikum in Steyr. Dort sind aktuell von 8,3 Vollzeitstellen sieben unbesetzt. Derzeit müssen Ärzte aus anderen Abteilungen einspringen. 

Laut Spital gibt es ein Zusammenspiel von "unbesetzten Stellen in der Organisationseinheit, ungeplanten Personalausfällen, akuten Notfällen und unbesetzten Stellen in weiteren Abteilungen, die ebenfalls Dienste in der Medizinischen Notaufnahme leisten". 

Wie die "Krone" berichtete, haben die Ärzte die Meldung am 7. Juli an die Klinikleitung und an die Ärztekammer geschickt. Laut Gesundheitsholding besteht das Problem vor allem darin, dass es zu wenige Allgemeinmediziner gibt. Der Andrang auf die Notaufnahmen ist so groß, dass Ärzte aus anderen Fachabteilungen dort aushelfen müssen. 

Operationen müssten aber nicht verschoben werden, betont die Holding.

Alleine im Vorjahr 26 Anzeigen

Die Arbeiterkammer erklärt: "Eine Überlastungs-, Strukturmängel- oder Gefährdungsanzeige ist eine detaillierte Sachverhaltsdarstellung, mit der Arbeitgeber/innen bzw. Vorgesetzte auf Probleme aufmerksam gemacht werden können. Eine bestimmte Form ist dafür nicht zwingend einzuhalten. Aus Beweissicherungsgründen ist allerdings die Schriftform empfehlenswert." Alleine im Vorjahr hat es 26 solcher Anzeigen aus OÖ-Spitälern gegeben. 

In vielen Gesundheitsbereichen kämpfen die Verantwortlichen um Personal, so etwa auch bei den Schulärzten. Ein fettes Gehaltsplus soll diese Posten nun attraktiver machen.

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