Politik
NS-Material bei Ex-FPÖ-Politikern gefunden
Bei Hausdurchsuchungen rund um die FPÖ-Finanzaffäre haben Beamte Mitte Oktober in Graz Datenträger mit nationalsozialistischem Bezug sichergestellt.
In der FPÖ-Finanzaffäre wurden nun neue Details bekannt. Wie die "Kronen Zeitung" am Sonntag berichtet, wurden bei Hausdurchsuchungen Mitte Oktober in Graz auch Datenträger mit nationalsozialistischem Bezug sichergestellt. Das Material soll einem früheren Parteimitarbeiter und einem Ex-FPÖ-Gemeinderat gehören.
Polizei ermittelt
Der frühere Parteimitarbeiter ist nun in einer städtischen Abteilung tätig, der zweite Verdächtige ist ohne Klubzugehörigkeit weiter politisch tätig. Gegen die Männer wird seitens des Landesamtes für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung Kärnten ermittelt. Für beide gilt die Unschuldsvermutung.
Im Zuge der Finanzaffäre kam es zu mehreren Austritten bzw. Ausschlüssen in der FPÖ. Kurz nach der Grazer Gemeinderatswahl 2021 schlitterte die blaue Partei in einen handfesten Skandal.
Über Jahre Geld abgezweigt
Der langjährige Grazer FPÖ-Chef und vormalige Vizebürgermeister Mario Eustacchio und der Vorsitzende des Gemeinderatsklubs Armin Sippel zogen sich nach herben Verlusten zurück. Der blaue Klubdirektor und Finanzreferent Matthias Eder zeigte sich schließlich selbst an, weil er Gelder, die der Klub normal als Förderung erhielt, für eigene Zwecke genutzt habe. Es gehe dabei um rund 500.000 Euro.
Auch Eustacchio soll sich über mehrere Jahre hinweg selbst bereichert haben. Die Partei rechnet mit einem Schaden von über einer Million Euro. Für alle Beteiligten gilt die Unschuldsvermutung.