Wohnen
Notgroschen in der Krise: So viel solltest du ansparen
Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie schnell eine Krisensituation eintreten kann. Ein kleiner Finanzpolster schadet daher nicht.
Die Corona-Krise hat die ganze Welt seit mittlerweile einem Jahr fest im Griff. Gastronomie und Tourismus haben seit Monaten geschlossen. Unzählige Menschen haben ihren Job verloren oder befinden sich in Kurzarbeit.
Selbst sicher geglaubte Branchen sind durch die Corona-Pandemie gehörig ins Wanken geraten. Das Leben ist nicht immer planbar und vor Wirtschaftskrisen, Krankheiten oder persönlichen Schicksalsschlägen ist niemand gefeit. Es ist also ratsam gerade für solche Situationen einen finanziellen Polster anzusparen.
Drei Monatsgehälter als Basis
Als Faustregel nennen Finanzexperten dabei drei Monatsgehälter, die als sogenannter Notgroschen dienen. "Für mich ist das ein Minimumwert, den man liquide auf der Seite haben sollte. Natürlich hängt das aber stark von den persönlichen Ausgaben und Fixkosten ab. Je höher die Fixkosten sind, die absolut nicht reduzierbar sind, desto höher sollte der liquide Topf sein", erklärt Finanzexperte Florian Märzendorfer von "fip-s.at" gegenüber "karriere.at".
Er empfiehlt sogar einen höheren finanziellen Polster: "Wenn mir monatlich nicht viel übrig bleibt im aktuellen Job, dann sollte ich versuchen, den Topf auf vier bis sechs Monatsgehälter zu erhöhen und zu belassen. Bleibt mir jeden Monat mehr übrig, dann sind drei Monatsgehälter als Minimum perfekt."
Wer beispielsweise 1.500 Euro netto verdient, sollte sich demnach etwa 4.500 Euro als Notgroschen zur Seite legen. Märzendorfer betont jedoch, dass die genaue Festlegung absolut individuell erfolgt. Dabei spielen viele Faktoren eine Rolle, etwa der Job, das Gehalt oder auch die familiäre Situation.
"Wenn ich einen sehr krisenfesten, sicheren Job habe oder schnell einen neuen Job finden würde, dann ist ein kleinerer Polster okay. Als Minimum würde ich hier die drei Monatsbruttogehälter empfehlen. Wenn mir die Suche nach einem neuen Job schwerfällt, dann sollte ich vermutlich sechs bis zwölf Monatsgehälter Polster schaffen", meint der Finanzexperte.
13,7 Prozent Sparquote
Auch die eigene Psyche spielt eine wichtige Rolle. Manche Menschen haben ein stärkeres Bedürfnis nach Sicherheit und fühlen sich mit mehr Euro extra am Konto deutlich wohler. Generell gilt: Je sicherer dein Einkommen ist, desto kleiner kann der Notgroschen sein. Je mehr Menschen von dir finanziell abhängig sind, desto größer sollte er sein.
Laut Österreichischer Nationalbank haben die Österreicher im vergangenen Jahr aufgrund der Lockdown-Maßnahmen mehr gespart als in den Jahren zuvor. So betrug die Sparquote 2020 in Österreich 13,7 Prozent, das ist ein Plus von 5,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In Deutschland kletterte der Wert sogar auf 16,6 Prozent.
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