Großeinsatz am 1. Advent

Notfall erfunden – Polizei platzt jetzt der Kragen

Die Einsatzkräfte rückten am 1. Adventsonntag nach Villach aus, da eine Person in die Drau gesprungen sein soll. Doch dann kam alles ganz anders.

André Wilding
Notfall erfunden – Polizei platzt jetzt der Kragen
Die Polizei stand am 1. Adventsonntag im Großeinsatz.
Daniel Scharinger / picturedesk.com (Symbolbild)

Am 1. Adventsonntag wurden um 19.30 Uhr zahlreiche Einsatzkräfte aus Villach zur Stadtdraubrücke beordert, da eine Person in die Drau gesprungen sein soll. Von den Streifenbesatzungen wurden der Uferbereich und von Booten der Feuerwehr und Wasserrettung der Wasserbereich nach der vermeintlich in die Drau gesprungenen Person abgesucht. Der Polizeihubschrauber Libelle wurde ebenfalls angefordert.

Stammdatenabfrage durchgeführt

Da der Anrufer telefonisch nicht mehr erreichbar war und der bei der Rettungsleitzentrale hinterlegte Name nicht verwertbar war, wurde über das LKA eine Stammdatenabfrage für die verwendete Rufnummer durchgeführt. Letztendlich konnte in Erfahrung gebracht werden, dass das verwendete Mobiltelefon auf eine 36-jährige Villacherin angemeldet ist, das Handy von dieser jedoch zur dauernden Nutzung an eine 15-jährige notorisch Abgängige übergeben wurde.

Suche abgebrochen

Von dieser dürfte der Notruf mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eines fingierten Einsatzes bei der Rettungsleitzentrale abgesetzt worden sein. Nach einer Stunde wurde die Suche abgebrochen. Die 15-Jährige konnte angetroffen werden, leugnet jedoch, den Anruf getätigt zu haben. Sie gab als Rechtfertigung an, ihr Handy einem ihr unbekannten Burschen gegeben zu haben, damit dieser einen Freund anrufen kann.

Es standen folgende Einsatzkräfte im Einsatz

Polizei des SPK Villach inkl. Libelle und Tasso (19 Personen)

Wasserrettung Villach 37 Mann/Frau

HFW Villach 19 Mann/Frau

Freiwillige Feuerwehr Velden 3 Mann/Frau

Berufsfeuerwehr Klagenfurt 6 Mann/Frau

Rettung/Notarzt 4 Mann/Frau

Insgesamt 88 Mann/Frau

Hohe Einsatzkosten

Weitere Erhebungen zur Anruf tätigenden Person werden durchgeführt. Ob und in welcher Höhe es zu einer Vorschreibung von Einsatzkosten kommt, ist noch nicht bekannt.

Die Polizei stellt einmal mehr klar, "dass solch fingierte Einsätze Rettungskräfte binden, die wo anders gebraucht werden könnten und dass es zur Vorschreibung von hohen Einsatzkosten kommen kann."

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    Auf den Punkt gebracht

    • Am 1. Adventsonntag wurden zahlreiche Einsatzkräfte in Villach zur Stadtdraubrücke gerufen, da eine Person angeblich in die Drau gesprungen war.
    • Nach einer intensiven Suche, die sich als fingierter Notruf herausstellte, wurde die Aktion abgebrochen und weitere Ermittlungen zur Anruf tätigen Person eingeleitet.
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