Welt
Kim Jong-un dreht Bier-Liebhabern den Hahn ab
Einen Monat lang sollte Nordkoreas großes Bier-Festival dauern, es war bereits im Vorjahr ein Riesen-Erfolg: Jetzt wurde der Gerstensaft zum Versiegen gebracht.
Man glaubt es kaum, aber auch in Nordkorea wird feuchtfröhlich gefeiert. Bei dieser Nachricht vergießen allerdings Bier-Liebhaber aus aller Welt malzige Tränen: Das diesjährige Taedong Bier-Festival wurde abgesagt.
Nach dem Überraschungserfolg im vergangenen Jahr hätte bei dem Mega-Event dieses Jahr von 26. Juli bis Ende August der goldene Gerstensaft in Strömen fließen sollen. Dazu kam es aber gar nicht, bereits am Sonntag gab die Regierung bekannt, dass das Festival an den Ufern des Flusses Taedong dieses Jahr komplett gestrichen wird.
Das Bierfest sollte vor allem ausländische Touristen anlocken. Wie die Reiseagentur Koryo Tours aus Peking in einer Mitteilung schreibt, sind die "Umstände der Absage unklar". Man rechne auch nicht damit, dass weitere Details genannt werden.
Die Absage kam nur wenige Tage nach der jüngsten Ankündigung der Vereinigten Staaten, Urlaubsreisen nach Nordkorea zu verbieten. Die wahren Hintergründe hinter dem Versiegen des Bier-Nachschubs dürften aber umso dramatischer sein.
Droht Dürre-Katastrophe?
In den westlichen Regionen des totalitär geführten Staates sei in den letzten Monaten kaum Regen gefallen. Nordkoreanische Medien hätten berichtet, dass Tanklaster mit Trinkwasser in die Süd-Hwanghae-Provinz entsandt wurden, heißt es von Seiten der spanischen Nachrichtenagentur EFE. Es sei die schlimmste Dürre seit rund 100 Jahren.
"Die Entscheidung des Regimes, über die Dürre in den eigenen Medien zu berichten, ist bemerkenswert. Dies ist ein Signal an das heimische und internationale Publikum, dass vermutlich noch innerhalb dieses Jahres eine schlimme Katastrophe bevorsteht. Somit könne man (ohne Gesichtsverlust, Anm.) um internationale Hilfe ansuchen," so Andrei Lankow von der Kookmin Privatuniversität in Seoul, Südkorea, in einem Interview mit CNN. (rcp)