Ukraine

Nord Stream 1 – Putin dreht das Gas nicht mehr auf

Wegen Wartungsarbeiten hatte Gazprom den Gasfluss über die Pipeline Nord Stream 1 bis Samstag gestoppt. Jetzt nimmt sie ihn aber nicht wieder auf.

Die Rohre der Pipeline 'Nord Stream 1' an ihrer Ankunftsdestination im deutschen Lubmin.
Die Rohre der Pipeline 'Nord Stream 1' an ihrer Ankunftsdestination im deutschen Lubmin.
REUTERS

Durch die Ostseepipeline Nord Stream 1 wird von diesem Samstag an – anders als angekündigt – weiter kein Gas fließen. Das teilte der Staatskonzern Gazprom am Freitag bei Telegram mit.

Als Grund für den weiteren Stopp nannte das Kreml-gesteuerte Energieunternehmen einen Ölaustritt in der Kompressorstation Portowaja – also genau dort, wo seit Monaten riesige Mengen an Erdgas einfach abgefackelt werden:

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    An der Grenze zu Finnland verbrennt Russland in einer riesigen Flamme Gas, das eigentlich nach Deutschland exportiert werden würde.
    An der Grenze zu Finnland verbrennt Russland in einer riesigen Flamme Gas, das eigentlich nach Deutschland exportiert werden würde.
    REUTERS (Archivbild)

    Offiziell heißt es, dass der Gasfluss nur bis zur Beseitigung des Problems gestoppt bleibe. Zeitpunkt dafür wurde allerdings keiner genannt.

    Der Gasfluss durch Nord Stream 1 bleibt laut Gazprom wegen Öllecks gestoppt. Der Konzern veröffentlichte später dieses Bild, das das Problem zeigen soll.
    Der Gasfluss durch Nord Stream 1 bleibt laut Gazprom wegen Öllecks gestoppt. Der Konzern veröffentlichte später dieses Bild, das das Problem zeigen soll.
    Screenshot Telegram / Gazprom

    Schon seit Monaten setzt Russland sein Erdgas als Waffe gegen das Ukraine-unterstützende Europa ein und treibt damit die Preise in lichte Höhen. Vor den nun außerplanmäßigen Wartungsarbeiten hatte der Kreml die Gaslieferungen über Nord Stream 1 – die fertig gebaute Schwestern-Pipeline Nord Stream 2 ging wegen der Invasion nie in Betrieb – auf ein Fünftel der maximalen Kapazität reduziert.

    Die Russen schieben "technische Defekte" und Probleme durch die Sanktionen als Argumente vor, doch diese sind wohl eher als Ausreden zu betrachten. Auch die zur Wartung nach Kanada geschickten Turbinen sitzen bereits seit geraumer Zeit in Deutschland und warten darauf, ausgeliefert zu werden. Darüber, warum das bisher nicht geschehen ist, gibt es zwischen unseren Nachbarn und Gazprom offenbar divergierende Ansichten.

    Während der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz auf seiner Seite keine Hindernisse sieht, schieben die Russen wieder die Sanktionen vor. Derweil sammelt das Hightech-Gerät in einer Werkshalle von Siemens versandfertig verpackt nur Staub.

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      SPAR/ Peakmedia Dominik Zwerger