Niederösterreich

NÖN-Herausgeberin wegen Anti-Impfhaltung abgesetzt

Paukenschlag in NÖ: Gudula Walterskirchen ist nicht mehr NÖN-Herausgeberin. Sie wurde gefeuert. Der Schritt kommt überraschend und wieder nicht... 

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Gudula Walterskirchen
Gudula Walterskirchen
Hans Punz/APA

Gudula Walterskirchen (54) ist nicht mehr Herausgeberin der Regionalzeitungen Niederösterreichische Nachrichten (NÖN) und Burgenländische Volkszeitung (BVZ). Vor wenigen Wochen war sie erst als Obfrau des NÖ Pressevereins bestätigt worden. Und grundsätzlich ist es so, dass die Führung des Pressvereins, der 26 Prozent am Pressehaus hält, den Herausgeber stellt. Nur laut Geschäftsführung hat dies keine rechtliche Grundlage mehr. "Denn das stammt aus einem Syndikatsvertrag aus dem Jahr 1983 und ist schon lange nicht mehr gültig", informiert der Geschäftsführer.

Impflinie war Ursache

Offiziell wurden keine Gründe genannt, inoffiziell war zu hören, dass die Anti-Impf-Linie der 54-Jährigen auf nicht viel Gegenliebe gestoßen sein soll. Sie hatte mit Auftritten im TV und einigen kritischen Impfsagern für Verstimmung gesorgt. Walterskirchen soll auch versucht haben, die Redaktionen auf ihre Linie zu bringen. Walterskirchen, die ja von der "Die Presse" zur "NÖN" kam, schreibt auch wöchentliche Gastkommentare für "Die Presse". 

Gudula Walterskirchens Funktion als Herausgeberin wird jetzt geteilt: Sonja Planitzer und Herbert Binder übernehmen jetzt NÖN und BVZ.

Unruhiges Fahrwasser

Die "NÖN" kommt seit Jahren nicht mehr zur Ruhe. Seit dem Abgang von "Monsignore" Professor Harald Knabl, der über viele, viele Jahre erster Chefredakteur und Herausgeber war, kam es zu Turbulenzen in der Führungsetage. Knabl verkündete Ende 2015 seinen Rückzug (angeblich einvernehmlich), der zweite Chefredakteur, Martin Gebhart wurde Frontmann. Der profound erfahrene Journalist wurde aber 2017 als Chefredakteur abgesetzt - nach Unstimmigkeiten mit Walterskirchen.

Anschließend übernahmen seine damaligen Stellvertreter, es folgte ganz kurz Karl Ettinger von der Presse. Ettinger übte die Funktion nur einige Wochen aus - schied mit "Burn out" Ende 2017 aus. Dann wurde die Doppelspitze Lohninger/Fahrnberger bestellt, es kehrte ein wenig Ruhe ein....bis jetzt.

Relaunch bei NÖN

Ihre Funktion als Obfrau des Pressvereins in der Diözese St. Pölten wird Gudula Walterskirchen laut einer Aussendung weiter ausüben. Laut Geschäftsführung habe Walterskirchen ihre Funktion jetzt fünf Jahre ausgeübt und mit dem Relaunch am 12. Oktober wird ihr Platz einfach neu besetzt.

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