Bub stottert seither
NÖ-Lehrerin verspottet Schüler wegen Fehlern auf Insta
Zweifelhafte Pädagogik in Niederösterreich: Eine Volksschul-Lehrerin postete auf Instagram die Deutschaufgabe eines Schülers und stellte ihn bloß.
Das steht so nicht im Lehrplan! Vor rund zwei Wochen soll ein Schulkind einer vierten Klasse der Volksschule Theresienfeld (Bezirk Wiener Neustadt-Land) auf Instagram gehänselt worden sein – und das von seiner eigenen Deutsch-Lehrerin! Seine Leistungen schrieb der 9-Jährige in sein Heft nieder, durch Schnappschüsse der Pädagogin landete die Aufgabe im Netz. Der Schüler ist laut seiner Mutter seither schwer mitgenommen, die Pädagogin hingegen im Krankenstand.
Ausgedruckt und verteilt – so erfuhr Mutter von Mobbing-Fall
Erst Tage nach dem schockierenden Vorfall erfuhr die Mutter und "Heute"-Leserin Marija* (Name von der Redaktion geändert), was ihrem Kind zuvor in der Schule passiert war. Beim Schreiben der Hausübungen zeigte sich ihr Sohnemann nämlich stark verunsichert – weinte und stotterte ständig. Dann erfuhr die Mutter die Wahrheit:
„Beim Überprüfen der Hausaufgaben meines Sohnes hat die Lehrerin Fotos davon gemacht, auf ihrem eigenen Instagram-Konto geteilt und sich über die Rechtschreibfehler meines Sohnes lustig gemacht.“
Neben mehreren ausgebesserten Rechtschreib- und Grammatikfehlern zierte ein Schriftzug auf Türkisch die Hausübung. Übersetzt bedeutet der Wortlaut "ich wünschte, dass das alles nur ein Spaß sei". Für Marijas Sohn, der auch einen Migrationshintergrund hat, sei die Zeit danach schwer zu ertragen gewesen.
Screenshots zu der Instagram-Story* (nur 24 Stunden sichtbar) wurden rasch weiterverbreitet, so kam die Message zur besorgten Mutter: "Ich erfuhr von diesem Vorfall von Dritten, da mir keine offizielle Mitteilung zukam." Die Pädagogin sei seither krankgeschrieben, "während mein Sohn unter den psychologischen Folgen leidet und sich weigert, in die Schule zu gehen. Die Lehrerin hat meinen Sohn gedemütigt und anstatt dass sie sich schämt, empfindet mein Sohn Scham", so Marija im Gespräch mit "Heute".
Lehrerin wird Kind nicht mehr unterrichten
In einem Elternbrief bedauerte die Volksschul-Direktorin den Fauxpas der Angestellten. "Das Posten personenbezogener schulischer Leistungen von Seiten einer Lehrperson in den sozialen Medien ist in jedem Fall inakzeptabel", heißt es unter anderem. Die Pädagogin wollte nach eigenen Angaben auf die Wichtigkeit des Lesens von Büchern aufmerksam machen.
Auch die Bildungsdirektion Niederösterreich bestätigte den Hausaufgaben-Eklat gegenüber "Heute": "Es hat einen derartigen Vorfall gegeben und es ist richtig, dass die betreffende Pädagogin im Krankenstand ist. Disziplinäre Maßnahmen werden ergriffen, jedenfalls wird die Pädagogin das Kind nicht mehr unterrichten", so die NÖ-Bildungsdirektion.
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