Vor Auto-Gipfel mit Kanzler

"Noch nicht gehört": VP-Mann verwirrt ORF-Moderator

Steiermark-LH Christopher Drexler will weg vom Verbrenner-Aus. Seine Interpretation zur Rolle der Politik untermauerte er mit einem kuriosen Beispiel.

Nicolas Kubrak
"Noch nicht gehört": VP-Mann verwirrt ORF-Moderator
Steiermarks Landeshauptmann Christopher Drexler und Bundeskanzler Karl Nehammer. Beim Autogipfel im Bundeskanzleramt werden beide für Technologieoffenheit statt Verboten plädieren.
ERWIN SCHERIAU / APA / picturedesk.com

Am Montag lädt Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) zum Autogipfel nach Wien. Schon im Vorfeld kündigte er an, "ein klares Ja zum Auto" zu demonstrieren. Statt dem Verbrenner-Verbot plädiere er für "Technologieoffenheit", wie der Kanzler zu "Heute" sagte.

"Nicht vorschreiben"

Neben Nehammer nehmen auch Wirtschaftsminister Martin Kocher, IV-Präsident Georg Knill und Steiermarks Landeshauptmann Christopher Drexler am Autogipfel teil. Letzterer hat im Herbst in seiner Heimat Landtagswahlen zu schlagen – Umfragen prognostizieren ein sattes Minus im Vergleich zu 2019.

Im Ö1-Morgenjournal am Montag bekräftigte Drexler seine Position in der Verbrenner-Debatte. Ein Verbot widerspreche der von der ÖVP manifestierten Technologieoffenheit.

"Es geht um Klimaschutz, es geht um den Wettbewerb moderner Technologien und nicht darum, dass die Politik vorschreibt, mit welchen Technologien der Klimaschutz am besten umzusetzen ist", so Drexler.

Konter gegen VW-Chef

VW-Chef Oliver Blume zeigte sich angesichts der Verbrenner-Debatte ungeduldig: "Ich wünsche mir eine Klarheit und ein Ende dieser Diskussion." Laut Drexler können einzelne Konzerne nicht die Richtung vorgeben, "möglicherweise waren die Managemententscheidungen bei Volkswagen genau in diese Richtung angelegt", konterte der VP-Mann.

Einmal mehr betonte er dabei, dass es nicht Aufgabe der Politik sei, die Technologien festzulegen. Vielmehr solle es ein Wettbewerb unter den Unternehmen und der Forschung sein.

"So viel Bescheidenheit..."

Seine Position untermauerte Drexler mit einem Beispiel aus den USA vor rund 60 Jahren: "Als Kennedy (Anm.: John F. Kennedy, US-Präsident zwischen 1961 und 1963) das Ziel ausgegeben hat, zum Mond zu fliegen, hat er nicht begonnen, eine Rakete zu konstruieren. Er hat das Ziel ausgegeben, und dann haben Forscher dieses Ziel umgesetzt", schilderte der steirische LH.

"So viel Bescheidenheit über die eingeschränkten Handlungsmöglichkeiten eines steirischen Landeshauptmanns habe ich live auf Sendung auch noch nicht gehört“, entgegnete der sichtlich überraschte ORF-Moderator, Franz Renner.

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    ALEX WROBLEWSKI / AFP / picturedesk.com

    Auf den Punkt gebracht

    • Beim bevorstehenden Autogipfel mit Bundeskanzler Nehammer äußerte sich Steiermarks Landeshauptmann Drexler gegen ein Verbrenner-Verbot und betonte die Notwendigkeit von Technologieoffenheit
    • Er verwies auf die Rolle der Politik und kritisierte VW-Chef Blume für dessen Ungeduld in der Debatte
    • Drexler untermauerte seine Position mit einem Beispiel aus den USA und überraschte den ORF-Moderator mit seiner Bescheidenheit
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