FPÖ-Klubchef Krauss donnert

"Noch alle Tassen im Schrank?" 7 Geschlechter in Wien

In der Politik ist ein Gender-Streit entfacht. Grund dafür ist eine umstrittene Gesetzesänderung, die von ÖVP und Grünen beschlossen wurde.

Aitor Lopez de Alda
"Noch alle Tassen im Schrank?" 7 Geschlechter in Wien
FPÖ-Wien-Klubobmann Maximilian Krauss empfiehlt Verantwortlichen eine Untersuchung durch den psychosozialen Dienst.
"Heute"

"Also was hier wieder für ein Schwachsinn im Parlament produziert wurde, das geht ja wirklich auf keine Kuhhaut mehr", zeigt sich der Wiener FPÖ-Klubobmann Maximilian Krauss im "Heute"-Interview empört.

Grund für seinen Ärger ist eine Gesetzesänderung, die am Mittwoch im Nationalrat beschlossen wurde. ÖVP und Grüne haben im Gleichbehandlungsgesetz die Formulierung "von Frauen und Männern" abgeschafft und durch "aufgrund des Geschlechts" ersetzt.

Männlich, weiblich, intersexuell

Mit dieser Gesetzesänderung soll neu definiert werden, was künftig unter "Geschlecht" zu verstehen ist. Ziel ist es, unter anderem auch intersexuelle Personen zu erfassen. Im "Heute"-Talk zeigt Maximilian Krauss wenig Verständnis dafür und übt scharfe Kritik – vor allem an der ÖVP.

Krauss von ÖVP "schockiert"

"Dass die Roten, Grünen und vielleicht die NEOS so einen Blödsinn wollen, das wissen wir ja. Aber dass jetzt auch von der ÖVP die Geschlechter Männer und Frauen im Gesetz abschafft werden, das ist wirklich schockierend", donnert Krauss. Weiters nennt er die Gesetzesänderung einen "Anschlag auf bürgerliche Grundwerte" und fordert Konsequenzen in der ÖVP. Konkret verantwortlich sind für Krauss vor allem zwei Personen: August Wöginger und Romana Deckenbacher, Wiener Spitzenkandidatin der Volkspartei, die auf zahlreichen Plakaten mit Kanzler Nehammer abgebildet ist.

ÖVP rudert zurück

Die ÖVP betont, dass bei der Gesetzesänderung ein Fehler, den man ausmerzen möchte, passiert sei. Laut Krauss habe aber die schwarze Spitzenkandidatin, Romana Deckenbauer, das Gesetz mitverhandelt. "Wenn die ÖVP jetzt wirklich sagt, dass es ein Fehler war, den sie korrigieren wollen, dann sollte die Frau Deckenbacher und der Klubobmann der ÖVP zurücktreten", fordert Krauss.

Krauss zweifelt an Versehen

Obwohl die ÖVP jetzt zurückrudert, äußert Krauss starke Zweifel daran, dass es sich tatsächlich um ein Versehen gehandelt hat. Grund für seine Skepsis ist die Tatsache, dass einige Abgeordnete, wie die ÖVP-Politikerin Gudrun Kugler und die Grüne El-Nagashi, bewusst nicht teilgenommen hätten. "Daran sieht man ja, dass es im Vorfeld bewusst war", sagt Krauss.

Der psychosoziale Dienst der Stadt sollte die Erfinder von so einem Blödsinn einmal untersuchen, ob die noch ganz richtig im Kopf sind.
Maximilian Krauss
Klubobmann (FPÖ)

Unverständnis über 7 Geschlechter in Wien

Doch auch die Stadt Wien bekommt ihr Fett weg. Der blaue Klubchef stößt sich an der Anrede "intergeschlechtliche Menschen" in offiziellen Mails. Und: Bei einer Kindergartenanmeldung stehen nun sieben (!) Geschlechtsbezeichnungen zur Auswahl. Krauss: "Haben die noch alle Tassen im Schrank?" Er empfiehlt den Verantwortlichen, den psychosozialen Dienst der Stadt zu konsultieren. Dieser solle "die Erfinder von so einem Blödsinn einmal untersuchen, ob die noch ganz richtig im Kopf sind".

Auf den Punkt gebracht

  • In der österreichischen Politik ist ein heftiger Gender-Streit entbrannt, nachdem ÖVP und Grüne eine umstrittene Gesetzesänderung beschlossen haben, die die Formulierung "von Frauen und Männern" im Gleichbehandlungsgesetz durch "aufgrund des Geschlechts" ersetzt
  • FPÖ-Klubobmann Maximilian Krauss zeigt sich empört und kritisiert die ÖVP scharf, während die ÖVP zurückrudert und behauptet, die Änderung sei ungewollt gewesen, was Krauss jedoch stark bezweifelt
alda
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