"Nicht zeitgemäß" – Niederlande schaffen Miss-Wahl ab

Die Wahl zur Miss Niederlande wird abgeschafft! Sie sei nicht mehr zeitgemäß, heißt es von den Organisatoren zu der Entscheidung. Statt des Schönheitswettbewerbs soll eine Online-Plattform an den Start gehen.

Im Juni sicherte sich Amber Rustenberg die Miss-Auszeichnung. Das Model ist die damit letzte, die diesen Titel tragen wird. Denn die Organisatorin der Veranstaltung, Monica van Ee, nennt den Wettbewerb selbst veraltet.

"Die Welt verändert sich, und wir verändern uns mit ihr"

"Die Welt verändert sich, und wir verändern uns mit ihr", hieß es am Donnerstag. Es ist eine weitreichende Entscheidung nach 35 Jahren "Miss Nederland". Passend dazu soll auch die neue Online-Plattform "Niet meer van deze Tijd" heißen (nicht mehr aus dieser Zeit). Laut übereinstimmenden Medienberichten sollen sich Frauen auf der Seite künftig vernetzen und zu verschiedenen Themen austauschen.

Anstelle des "aus der Zeit gefallenen" Miss-Wettbewerbs geht es auf der Plattform um psychische Gesundheit, soziale Medien, Vielfalt und Selbstdarstellung. Statt Kronen solle es auf der Plattform Geschichten geben, die berühren. Statt um Kleider geht es demnach Träume, die zum Leben erweckt werden. "Hier inspirieren wir junge Menschen, sich selbst zu sein in einer Welt, die sich im Wandel befindet", hieß es von den Verantwortlichen.

Schönheitsideale kritisch diskutieren

Brisant: Das Thema Schönheit soll nicht mehr im Mittelpunkt stehen. Der niederländische Schönheitscontest geht bereits seit einiger Zeit neue Wege: 2023 holte sich erstmals eine Transfrau den Titel, "Heute" berichtete. Die Amsterdamerin Rikkie Valerie Kollé hat in den Niederlanden erstmals eine trans Frau den Titel "Miss Nederland" gewonnen

In ihrer Dankesrede erklärte die damals 22-Jährige, ihrem dafür Titel nutzen zu wollen, um sich für trans Personen einzusetzen. Die Idee, sich von den Miss-Wahlen zu verabschieden, kam den Veranstaltern bei der Diskussion von Schönheitsidealen.

Dabei habe man festgestellt, dass sich zwar immer mehr junge Menschen gegen diese Normen auflehnen, es aber nur wenige Plattformen gibt, die sie wirklich dazu inspirieren, weiterzudenken und ihren eigenen Weg zu finden.