Wirtschaft

"Nicht nachvollziehbar" – Spritpreise ziehen wieder an

In Österreich stieg der Spritpreis zuletzt stark an. Der ÖAMTC bezeichnet diese Kostenexplosion als "nicht nachvollziehbar" und übt Kritik.

David Huemer
Die Spritpreise in Österreich stiegen in den vergangenen Wochen stark an.
Die Spritpreise in Österreich stiegen in den vergangenen Wochen stark an.
IMAGO/imagebroker

Während die Inflation in Österreich auf 7 Prozent gesunken ist, ziehen die Preise für Benzin und Diesel in den vergangenen Wochen wieder deutlich an. Am Donnerstag lag der Medianwert für Superbenzin laut dem Rechner der E-Control bei 1,681 Euro pro Liter. Der Liter Diesel lag hingegen bei 1,699 Euro. Entscheidend für die Preissteigerung sei der Preis für Rohöl. 

Branchenvertreter rechneten zuletzt mit weiter steigenden Preisen. Unter anderem sollen die Rücknahme der Produktion durch die "OPEC plus"-Staaten und die Ereignisse im Ukraine-Krieg dafür verantwortlich sein. "Man erwartet, dass es keine Zinserhöhungen mehr gibt. Das dürfte die Nachfrage in den USA ankurbeln. Auch China springt nun wirtschaftlich wieder voll an. Und im Schwarzen Meer überschlagen sich beim Ukraine-Krieg die Ereignisse", erklärte etwa der Salzburger Energiehändler Franz Leikermoser vor einigen Tagen gegenüber "orf.at".

Beim ÖAMTC beobachtet man die aktuelle Preisentwicklung sehr kritisch und zeigt Unverständnis. "Da die Spritpreise aktuell stärker als die Ölpreise steigen, müssen Faktoren im Hintergrund den Preis in die Höhe treiben", heißt es gegenüber "Heute". Für den Automobilklub sei die aktuelle Preisentwicklung deshalb "nicht nachvollziehbar". Aus diesem Grund sei eine Prognose zur Preisentwicklung für die kommenden Wochen nur schwer möglich. Die Politik sei nun gefordert, Druck auf die Mineralölkonzerne auszuüben. 

Keine Kostenexplosion durch CO2-Steuer

Laut Leikermoser könnte auch die CO2-Steuer und die Novelle der Kraftstoffverordnung zu einer massiven Teuerung ab 2024 führen. Beim ÖAMTC sieht man eine Kostenexplosion durch die CO2-Steuer hingegen weniger problematisch. Die Gesetzesnovelle sei laut dem Automobilklub kein großer Preistreiber, da fixe Preise im Gesetz verankert sind. Außerdem würden die Unternehmen nun auch auf günstigere Möglichkeiten wie Biodiesel zurückgreifen, um die gesetzlichen Bestimmungen einzuhalten. 

Derzeit kostet die Tonne CO2 32,50 Euro. Im kommenden Jahr steigt der Preis auf 45 Euro und führt beim Diesel zu einer Preissteigerung von 3,7 Cent. Beim Superbenzin hingegen steigt der Preis lediglich um 3,4 Cent.

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