Tirol
Nicht genug Lungenmaschinen: Ärzte warnen vor Skitouren
Ärzte des Landesklinikums Innsbruck warnen vor riskanten Skitouren.
Bewegung an der frischen Luft ist allein oder mit Menschen, mit denen man im selben Haushalt lebt, im zweiten Lockdown erlaubt. Ärzte in Tirol warnen jedoch vor Skitouren. Medizinische Geräte, die bei Lawinenunfällen gebraucht werden, sind derzeit wegen den vielen Corona-Patienten kaum verfügbar.
Tirol besitzt neun ECMO-Geräte
Konkret geht es um die sogenannte extrakorporale Membranoxygenierung (ECMO). Wenn die Lunge versagt, bringt das ECMO-Gerät die letzte Rettung und versorgt das Blut außerhalb des Körpers mit Sauerstoff. Es wird bei Lungenversagen eingesetzt.
"Im ungünstigsten Fall sind Skigebiete zu und es fällt viel Schnee"
Tirol besitzt neun dieser Geräte. Momentan sind aber alle nach Angaben der Kliniken bei Corona-Patienten in Betrieb. "Im ungünstigsten Fall öffnen die Skigebiete nicht und es fällt viel Schnee", sagt Innsbrucks Klinik-Sprecher Johannes Schwamberger in der "Tiroler Tageszeitung".
Dann nämlich sei zu erwarten, dass zahlreiche Sportbegeisterte Tourenski anschnallen und riskieren, unter einer Lawine begraben zu werden. "Wir warnen eindringlich davor, sich einem solchen Risiko auszusetzen", meint Schwamberger.
Angesichts der Lage in den Spitälern rief gestern auch das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) dazu auf, heuer besonders vorsichtig beim Ausüben von Wintersport zu sein. Knapp 40.000 österreichische Wintersportler verletzten sich laut Kuratorium im Vorjahr.