Fussball
Nicht faschistisch genug? Ultras gegen eigenen Spieler
Aufregung bei Lazio Rom! Neuzugang Elseid Hysaj sang ein antifaschistisches Lied, dafür wird er von den Ultras scharf attackiert.
Der 27-jährige Rechtsverteidiger wechselte im Sommer ablösefrei von Napoli zu den Römern. Dort ist es Tradition, dass ein Neuzugang vor der Mannschaft ein Ständchen vortragen muss. Hysaj wählte das Lied "Bella Ciao", in Italien ein populärer Schlager, aber auch bekannt aus der Serie "Haus des Geldes".
Ein Video von seiner Gesangs-Einlage wurde von Teamkollege Luis Alberto veröffentlicht – und hat nun ein ungutes Nachspiel. Denn die offen rechte Fan-Szene von Lazio ist empört. Der Grund: "Bella Ciao" gilt als die Hymne der Widerstandskämpfer gegen Diktator Benito Mussolini.
Auf eine Brücke in Rom hing am Montag ein Plakat mit der Aufschrift: "Hysaj ist ein Wurm, Lazio ist faschistisch." Einige rechtsextreme Lazio-Fans wollten ihn im Hotel zur Rede stellen. Ein Ultra-Anführer meinte zu italienischen Medien: "Unsere Fans waren historisch immer rechtsextrem, und das sage ich mit Stolz." Für das Singen von "Bella Ciao" gäbe es keine Entschuldigung.
Der Klub verurteilte die Reaktion der Fans scharf und meinte: "Wir werden niemals auf der Seite derer stehen, die die Werte des Sports ablehnen. Wir distanzieren uns klar von denen, die dieses Ereignis für politische Zwecke instrumentalisieren wollen."