Genuss

Nicht aufgegessen? Restaurant verlangt dafür Bußgeld

Wer im Restaurant Fang in Niedersachsen seinen Teller nicht leer isst, muss 10 Euro Strafe zahlen. Damit will man Lebensmittelverschwendung vorbeugen.

Christine Scharfetter
Zi Ye wirft im Monat Lebensmittel um rund 3.000 Euro weg – weil die Gäste nicht aufessen.
Zi Ye wirft im Monat Lebensmittel um rund 3.000 Euro weg – weil die Gäste nicht aufessen.
Getty Images/iStockphoto

Gerade in asiatischen Restaurants erfreuen sich "All you can eat"-Buffet großer Beliebtheit. Das Problem dabei: Oft wird mehr auf den Teller geschaufelt als tatsächlich gegessen. In Folge landet eine große Menge an Lebensmitteln im Müll. So auch im Restaurant Fang im niedersächsischen Rhauderfehn in Deutschland. Jeden Monat würden dort deshalb Nahrungsmittel im Wert von rund 3.000 Euro weggeworfen werden – bis jetzt zumindest.

Die Lebensmittelverschwendung geht Betreiber Zi Ye gehörig gegen den Strich und deshalb will er fortan eine Strafe einführen: Wer nicht aufisst muss ein Bußgeld in der Höhe von zehn Euro zahlen, erklärte Ye im Interview mit dem NDR.

Hausverbot

Aufkleber im Lokal und ein Schild am Eingang weisen bereits auf die mögliche Strafe hin. Allerdings können die Gäste sich auch aus der Affäre ziehen, wenn sie von ihrem vollen Teller wenigstens probieren. Wer sich weigert sein Essen anzurühren und auch die Strafe nicht zahlen will, muss mit weiteren Konsequenzen rechnen: Bei einer Dame wäre dies bereits der Fall gewesen. "Dann gab es für ihren ganzen Tisch Hausverbot", sagt Ye. Allein dieser eine Tisch habe 50 Liter Abfall hinterlassen.

Dabei gehe es Ye nicht ums Geld, sondern darum, das Verhalten der Gäste zu ändern und damit der Verschwendung von Lebensmitteln vorzubeugen.

Rechtmäßig, aber mit Ausnahmen

Dabei ist der Restaurant-Manager rechtlich auf der sicheren Seite, denn man werde im Restaurant Fang hinreichend über die „Hausordnung“ informiert, bestätigte die Frankfurter Rechtsanwältin Karina Fellmann gegenüber Travelbook. Nimmt der Gast Platz und konsumiert, willigt er automatisch ein. "Jedoch darf die Strafe nicht unverhältnismäßig sein", räumt die Expertin ein. Der Betrag dürfe also nicht deutlich höher sein als der Preis für den Verzehr am "All you can eat"-Buffet.

Ist das Essen allerdings mangelhaft, ist die Strafgebühr nicht zulässig. Ebenso müsse der Gast sie nicht bezahlen, wenn in einem Gericht – ohne entsprechenden Hinweis – etwas verarbeitet ist, das er aus gesundheitlichen Gründen nicht essen kann.

Doch das Restaurant Fang ist nicht das erst mit Bußgeld: