Oberösterreich

"Nicht alles öko": Test entlarvt teure Kosmetikprodukte

Natur pur ... von wegen! Ein aktueller Test deckt auf: Konsumenten können den Botschaften in der Werbung und auf der Verpackung nur bedingt trauen.

Tobias Prietzel
Das Magazin "Konsument" hat u.a. Körperöle untersucht – mit drastischen Ergebnissen. (Symbolbild)
Das Magazin "Konsument" hat u.a. Körperöle untersucht – mit drastischen Ergebnissen. (Symbolbild)
Getty Images/iStockphoto

Bei Kosmetika legen viele Verbraucher Wert auf möglichst natürliche Präparate. Die Hersteller bewerben ihre Produkte deshalb gerne als "natürlich". "Doch nicht alles, was nach öko assieht, ist es auch", warnen Experten nach einem aktuellen Test.

Das Magazin "Konsument" hat insgesamt elf Körperöle, zwölf Gesichtsöle und zwölf Haaröle unter die Lupe genommen. Die Ergebnisse haben zahlreiche Mogelpackungen zutage gefördert. Die Arbeiterkammer Oberösterreich veröffentlichte jetzt die Details.

Eines der drastischen Ergebnisse: Nur etwa ein Drittel der Körperöle – konkret vier – erwies sich tatsächlich als Naturkosmetik.

Lediglich ein Produkt zertifiziert

Interessantes Detail: Das einzige als Naturkosmetik zertifizierte Produkt ist das "Harmonisierende Pflegeöl" von Weleda. Mit einem Preis von 18,95 Euro ist es auch das günstigste der entsprechenden Körperöle.

Die nicht als Naturkosmetik zertifizierten Öle von Inizio Cosmetics, Oliveda und Vinoble Cosmetics basieren allerdings ebenfalls auf Naturstoffen, die leicht als solche erkennbar sind. Die Preise dieser Marken sind eher im höheren Segment angesiedelt.

Zu den Gesichtsölen: Als Naturkosmetik – wenn auch teilweise mit Abstrichen – kann man die Produkte von Antipodes, Styx, Payot, Lavera, Birkenstock Natural Skin Care und Pure Skin Food bezeichnen.

Das Beauty-Öl des österreichischen Herstellers Pure Skin Food ist Biokosmetik in Reinkultur: Alle neun Inhaltsstoffe stammen aus biologischer Landwirtschaft.

Bio und günstig

Beim Divine Face Oil des neuseeländischen Herstellers Antipodes kommen 97 Prozent der Inhaltsstoffe aus biologischer Landwirtschaft. Die restlichen drei Prozent sind zumindest ebenfalls Naturstoffe. Mit einem Preis von 39,83 Euro ist es auch das günstigste unter den Naturkosmetikgesichtsölen.

Das teuerste Produkt im Test stammt von Rodial. 100 Milliliter kosten 283 Euro – ein stolzer Preis. Viel Geld für ein Pflegeprodukt, das hauptsächlich auf der hormonähnlichen Substanz Cyclopentasiloxane basiert. Diese ist laut AK in abwaschbarer Kosmetik sogar verboten.

Dreimal Naturkosmetik

Bei den Haarölen konnten drei Produkte von Dr. Hauschka, Sisi and Loe sowie Terra Naturi (von Müller; Anm.) als Naturkosmetik eingestuft werden. Die Eigenmarke der Drogeriekette hat beim Preis mit 4,19 Euro pro 100 Milliliter die Nase vorn.

Dass der Preis kein Kriterium für ein empfehlenswertes Produkt sein muss, zeigt das Precious Hair Care Oil des Herstellers Hair Rituel by Sisley. Das teuerste Haaröl im Test – 66 Euro pro 100 Milliliter – besteht mehrheitlich aus Silikonen und einem Lösungsmittel.

So verdorben ist Supermarkt-Obst

Vor Kurzem hat die Arbeiterkammer Obst und Gemüse in heimischen Supermärkten kontrolliert. Bei den Ergebnissen wird einem schlecht.

Die Tester entdeckten etwa bei Penny fünf mangelhafte Produkte, insgesamt vier im Winkler Markt, bei Billa, Eurospar und Maximarkt. In den Filialen von Hofer stießen die Konsumentenschützer auf drei minderwertige Waren, bei Lidl und Unimarkt waren es jeweils zwei.

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