Oberösterreich

Neun Brandstiftungen! So kam Kripo auf "Zug-Zündler"

Neun Mal brannte es in ÖBB-Nachtzügen, jetzt konnte die Kripo einen Verdächtigen ausforschen – einen Wiener (21). So kam man auf den Burschen.

Armin Bach
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In Wels brannte es am Donnerstag schon wieder in einem Nachtzug.
In Wels brannte es am Donnerstag schon wieder in einem Nachtzug.
Matthias Lauber

Es war schon auffällig. Immer wieder brannte es in Nachtzügen der ÖBB. Und das immer auf der Strecke zwischen Wien und Salzburg.

Schnell war klar: Es war kein Zufall, es war nicht immer eine rauchende Zigarette, die jemand achtlos auf der Toilette in den Papier-Abfall geworfen hatte. Sondern: Es war Brandstiftung!

Der erste Fall passierte bereits Mitte Dezember. Ab dann brannte es in regelmäßigen Abständen in den Nachtzügen. Brandherd war immer der Toiletten-Bereich. Ein zunächst Unbekannter zündete Klopapier an.

Teils wurden die Brände früh entdeckt, dann blieb es bei einem verrauchten Waggon. Allerdings: Bei der Brandserie wurde ein Waggon auch komplett zerstört.

Stundenlanges Videomaterial gesichtet

In tagelanger kriminalistischer Kleinarbeit kamen die Ermittler des oberösterreichischen Landeskriminalamtes dem Verdächtigen dann aber auf die Spur. Und das ging so:

Sie werteten stundenlanges Videomaterial aus. Das Ziel: Eine Person zu finden, die immer dann im Zug war, wenn es dort auch zu einem Brand kam. Und schließlich wurden sie auch fündig: Die Ermittler konnten einen 21-jährigen Wiener ausforschen, der noch bei seiner Mutter lebt.

"Zum Glück wurde niemand verletzt", so die Polizei.

Und der soll nicht nur für die Brände in den ÖBB-Nachtzügen verantwortlich sein, sondern auch drei Mal Feuer in einem der Wiener "a&o"-Hotels (im Bez. Favoriten) gelegt haben. "Züge und Hotel waren zu den Tatzeiten stark frequentiert, Personen wurden aber glücklicherweise nicht verletzt", so die Polizei am Mittwoch.

Verdächtige ist nicht geständig, Motiv unklar

Und was sagt der Verdächtige selbst dazu: Nichts! Er sitzt zwar in Wels in Untersuchungshaft, ist aber nicht geständig. Gegenüber der Kripo gab er zwar zu, dass er mit den Zügen gefahren sei, aber immer geschlafen habe und selbst von den Bränden geweckt wurde.

Weil der Verdächtige sich nicht äußert, können Polizei und Staatsanwaltschaft auch nichts zum Motiv des Wiener sagen. Ein psychiatrisches Fachgutachten soll angefordert werden.

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