Irre Zukunftsfantasien

Neues Strategiepapier enthüllt Putins Pläne

Die russisch-orthodoxe Kirche gibt Präsident Putin die Absolution für seinen Krieg in der Ukraine – ein neues Papier enthüllt nun ihre Zukunftsvision

Nick Wolfinger
Neues Strategiepapier enthüllt Putins Pläne
Präsident Putin mit Patriarch Kyrill am 4. November 2023, dem Tag der nationalen Einheit, am Roten Platz in Moskau
IMAGO/ITAR-TASS

Am 27. März veröffentlichte die russisch-orthodoxe Kirche im Rahmen des 25. russischen Welt-Volksrats ein neues Strategiepapier mit dem Titel "Die Gegenwart und Zukunft der russischen Welt". Dieses richtet sich explizit an die politische Führung des Landes und stellt mit seinen Ausführungen eine Art ideologisches Grundgerüst für die russische Politik dar.

Verteidigung gegen den "satanistischen" Westen

Gleich unter Punkt Eins, "militärische Spezialoperation", kommt man direkt zur Sache. Der Westen als Unterstützer der Ukraine sei dem "Satanismus" verfallen, die "Spezialoperation" in der Ukraine sei daher als "heiliger Krieg" zur Verteidigung Russlands zu verstehen.

In Punkt zwei wird ausgeführt, dass die Grenzen der "russischen Welt" deutlich größer als die heutigen Landesgrenzen seien. Der "spirituelle Auftrag" an Russland sei es, eine Welthegemonie des Bösen zu verhindern und die Einheit des russischen Volkes wiederherzustellen.

Lösung der "demografischen Katastrophe"

Die Familie sei das Rückgrat der russischen Nation. Die sinkenden Bevölkerungszahlen der letzten Jahre sind als "demografische Katastrophe" zu verstehen. Daher müsse das Land zur "traditionellen Großfamilie" zurückkehren. Innerhalb von 100 Jahren soll die Bevölkerungszahl dadurch wieder von derzeit 144 auf 600 Millionen Menschen ansteigen. Abtreibungen seien eine Sünde, gleichzusetzen mit Mord.

Mehrfamilienhäuser statt Städte

Im Ausland lebende Russen sollten in ihre Heimat zurückkehren. Zuwanderung von nicht russisch sprechenden Menschen, die sich nicht loyal zur russischen Nation verhalten, sei hingegen abzulehnen. Durch Zuwanderer würden die Löhne für Russen sinken und Städte zu Brutstätten von Kriminalität und Terrorismus, argumentiert das Patriarchat. Überhaupt müsse der Zustrom der Menschen in die Städte gestoppt werden. Mehrfamilienhäuser seien die Lösung - auch, was die Anhebung der Geburtenzahlen betrifft.

Indoktrinierung in den Schulen

Auch das Bildungssystem solle grundlegend überprüft werden. "Fragwürdige" westliche Lehren aus dem Programm gestrichen werden. Unter Punkt sechs heißt es dazu: "Die Aneignung der weltanschaulichen Ideen und der geistigen und moralischen Werte der russischen Zivilisation ist der wichtigste Aspekt bei der Erziehung künftiger Generationen russischer Bürger."

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