Experten warnen
Trumps geheimer Ukraine-Plan spielt Putin in die Hände
Trump hat geheime Pläne, um den Ukraine-Krieg zu beenden. Er will Gebiete an Russland abtreten. Experten warnen vor dieser Strategie.
Donald Trump hat angeblich einen Plan für die Beendigung des Ukraine-Kriegs. Wie genau er mit Putin und Selenski verhandeln will, hält er jedoch geheim. "Ich werde jedem von ihnen bestimmte Dinge sagen, die ich dem Rest der Welt nicht sagen würde, und deshalb kann ich Ihnen nicht viel mehr als das Sagen", erklärte der ehemalige US-Präsident in einem Interview im März.
In privaten Gesprächen ist der Präsidentschafts-Anwärter weniger geheimniskrämerisch. Laut Quellen in seinem Umfeld spräche er davon, die Ukraine dazu zu drängen, bestimmte Gebiete an Putin abzutreten, berichtet die "Washington Post". Bei den fraglichen Gebieten handle es sich um die Krim und die Donbass-Region.
Fragwürdiger Deal für alle Seiten
Die Lösung sei also simpel. Fraglich ist nur, ob Putin sich damit zufriedengibt. Russland hat bereits Gebiete annektiert, die über die Donbass-Region hinaus gehen. Offiziell sprach Russland von einem annektierten Gebiet, das weit größer ist, als, was sie auf dem Schlachtfeld erobert haben. Auch Selenskis Bereitschaft, einen solchen Deal einzugehen, scheint unwahrscheinlich, denn, wie er schon mehrmals betonte, sei eine Landaufgabe nicht akzeptabel.
Einige Beobachter des Konflikts sehen die Aufgabe von Land, um Frieden zu erlangen, als schlechten Deal für die Ukraine an. Emma Ashford, Senior Fellow am Stimson Center, einem unparteiischen Thinktank, gab zu bedenken, dass nichts Russland davon abhalten würde, die Waffenruhe zur Aufrüstung zu nutzen, und zu einem späteren Zeitpunkt den Angriffskrieg fortzusetzen.
Auch Lindsey Graham, ein republikanischer Senator und Trump-Unterstützer, versucht, seinem Patron die Idee auszureden. "Ich nutze 100 Prozent meiner Zeit, um mit Trump über die Ukraine zu sprechen", berichtete er der "Washington Post". Eine Landaufgabe würde Putin in seinem Krieg belohnen. Und das gefällt auch einigen Trump-Unterstützern nicht. "Er muss einen Preis zahlen. Er kann nicht gewinnen", wetterte Graham über Putin.
Trumps Angst vor China hilft Russland
Trumps Überlegungen – und die von seinem Team – stammen von einer größeren Angst vor China als vor Russland. "Sie stört es, dass Russland in den letzten Jahren derart abhängig von China geworden ist, und wollen die beiden Länder wieder voneinander wegreißen", erklärt Jeremy Shapiro, Leiter des Washington Büros des European Councils on Foreign Relations.
Laut Fiona Hill, ehemalige Russland-Beraterin von Trump, sähe sein Team den Ukraine-Krieg lediglich als lokalen Territorial-Konflikt an, anstatt ihn als Frage der europäischen Sicherheit einzuschätzen. Aus diesem Grund seien sie besorgt darüber, wie der momentane Umgang damit Russland in Chinas Einflusssphäre drängt.