Österreich

Neues Strahlentherapie-Zentrum in Hietzing

Heute Redaktion
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Wien baut die Behandlungsmöglichkeiten für Krebspatienten aus. Im Krankenhaus Hietzing sollen zwei neue Linearbeschleuniger die Wartezeit verkürzen.

Seit Ende November werden im neuen Strahlenzentrum des Krankenhauses Hietzing die ersten Krebs-Patienten behandelt. Dafür wurde in einem Jahr Bauzeit auf dem Gelände des Krankenhauses ein neues Gebäude errichtet, das der bereits bestehenden Sonderabteilung für Strahlentherapie angegliedert ist. Am 5. Dezember eröffnete Gesundheitsstadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ) das neue Krebsbehandlungszentrum.

Kern des erweiterten Zentrums sind zwei neue Linearbeschleuniger (LINACs), die für Strahlentherapie-Behandlungen eingesetzt werden. Mit den zusätzlichen Geräten soll die Versorgungsdichte erhöht und die Wartezeiten verkürzt werden.

Verdoppelung der Patientenzahl

Die Geräte werden bei der Behandlung von Prostatakrebs, Brustkrebs, Tumoren im Hals-Nasen-Ohrenbereich, Darmkrebs sowie Lungenkrebs zum Einsatz kommen. "Mit den beiden noch schnelleren und präziseren Bestrahlungsgeräten können nun pro Jahr rund 1.700 Krebspatienten behandelt werden. Das ist eine Verdoppelung der bisherigen Kapazität im Krankenhaus Hietzing", betont Frauenberger.

Die neuen Linearbeschleuniger (LINACs) sind laut KAV bei den Arbeitsvorgängen deutlich schneller und wesentlich zielgenauer als bisherige Modelle. Sie ermöglichen eine Bestrahlung mit fünf verschiedenen Photonen-Energien. Dadurch kann im Vergleich zum bisherigen Linearbeschleuniger besser auf die Anforderungen der Therapie eingegangen werden. Die verschiedenen Photonenenergien weisen unterschiedliche Eigenschaften der Eindringtiefe auf, wodurch die Dosis noch gezielter verabreicht werden kann. Bei VMAT-Bestrahlungen (Volumenmodulierte Strahlentherapie) ermöglicht ein rotierender Bestrahlungskopf eine deutlich schnellere und gleichzeitig schonende Verabreichung der Dosis. So soll auch weniger umliegendes gesundes Gewebe geschädigt werden.

Die Erweiterung des Strahlentherapie-Zentrums im Krankenhaus Hietzing sei auch der erste große Schritt beim Ausbau der Strahlentherapie in Wien. "Damit hat der Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV) wie angekündigt seine Kapazitäten im Bereich der Strahlentherapie erweitert", so Frauenberger.

130 Patienten pro Tag

"Die Linearbeschleuniger gehören der modernsten Technologie an, mit ihnen ist eine besonders schonende Behandlung möglich", erklärt der Leiter der Sonderabteilung im Krankenhaus Hietzing Tomas-Hendrik Knocke-Abulesz.

Künftig sollen in der Abteilung bis zu 130 Patienten pro Tag behandelt werden. Im neuen Strahlentherapie-Zentrum werden sich rund 60 Mitarbeiter um die Patienten kümmern.

Stadt plant weiteren Ausbau

"Das neue LINAC-Zentrum ist nur einer von weiteren Bausteinen beim Ausbau des KAV-Angebots, um die Wiener noch besser und schneller als bisher medizinisch behandeln zu können. So schreitet auch der Bau des noch größeren Strahlenzentrums im Donauspital zügig voran. Dort werden vier weitere Linearbeschleuniger sowie Brachy- und Röntgentherapie zur Verfügung stehen", kündigte Frauenberger an.

Im Jänner 2018 soll im Donauspital die Dachgleiche dieses Zusatzgebäudes gefeiert werden. Die Inbetriebnahme ist für das Jahr 2019 geplant. Dort sollen dann jährlich rund 2.400 Patienten behandelt werden.

Neben dem Ausbau der Kapazitäten soll auch die Auslastung der bisherigen Strahlentherapiegeräte optimiert werden, um möglichst viele Patienten rasch behandeln zu können. (lok)