Im Mühlviertel aufgestellt

Neues Fake-Radar erschreckt Autofahrer in 70er-Zone

Na da schau her! In Oberösterreich trauen manche Autofahrer ihren Augen kaum. Sie steigen auf die Bremse, bemerken dann erst die Fälschung.

Peter Reidinger
Neues Fake-Radar erschreckt Autofahrer in 70er-Zone
In Oberösterreich haben Unbekannte eine Radar-Fälschung aufgestellt. Originell: Statt einer Kamera ist ein "Need For Speed"-Game eingebaut.
Martin Scharinger/fotokerschi.at

Viele Autofahrer trauten in den vergangenen Tagen ihren Augen kaum, stiegen dann schnell auf die Bremse. Grund: Beim Gewerbepark in Gramastetten (Bez. Urfahr-Umgebung) wurde offenbar ein völlig neues Radargerät aufgestellt. Und zwar genau dort, wo es leicht bergab geht und wo eigentlich ein 70er-Tempolimit gilt.

Erst bei genauem Hinschauen ist zu sehen: Das vermeintliche Radar ist Fake. Die Hülle besteht aus einer dunkelgrauen Plastikplane, die mit Tape zusammengeklebt wurde. Die "Kamera" besteht aus einem Plexiglassichtfenster.

Das Fake-Radar in OÖ

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    Das falsche Radar steht in Gramastetten in einer 70er-Zone.
    Das falsche Radar steht in Gramastetten in einer 70er-Zone.
    TEAM FOTOKERSCHI.AT / MARTIN SCHARINGER

    Und einen besonderen Gag haben sich die Erbauer der originellen Attrappe auch noch einfallen lassen. Die vermeintliche Kamera-Linse hinter dem Glas ist eine CD. Und zwar das Game "Need For Speed".

    Der Bürgermeister von Gramastetten, Andreas Fazeni, nimmt es mit Humor.
    Der Bürgermeister von Gramastetten, Andreas Fazeni, nimmt es mit Humor.
    ÖWB

    Bürgermeister schmunzelt

    Der Bürgermeister von Gramastetten, Andreas Fazeni, schmunzelt im Gespräch mit "Heute" über die Aktion. "Mir war das zuerst nicht bekannt, es ist mir erzählt worden. Offenbar hat sich in der Unruhenacht jemand einen Scherz erlaubt. Man muss auch mal einen Spaß verstehen". Er stecke jedenfalls nicht dahinter: "Wir haben hier keine Abzocke in Auftrag gegeben", sagt er augenzwinkernd.

    Das ist die Tradition der Unruhenacht
    Der Heimatverein Steyregg beschreibt die Unruhenacht so: "Die Nacht zwischen Pfingstsonntag - Pfingstmontag wird in unserer Gegend die Unruh-Nacht genannt – da gestattet das Brauchtum Streiche – Es wird z´legt, versteckt, und aufbockt. Alles, was nicht niet- und nagelfest ist, bekommt Beine."
    Und weiter: "Im vergangenen Jahrhundert konnte es passieren, dass ein Bauer seinen zerlegten Leiterwagen auf einem Stadldach fand, oder die Räder seiner Kutsche standen am Kirchenplatz. Zuletzt kam es auch bei uns vor, dass z.B. ein PKW aufgebockt vor der Garage stand oder die Mülltonnen eines Wohnhauses in der Haustüre standen. Zwischen Mitternacht und meist 4 Uhr früh ziehen da Jugendgruppen, aber auch Erwachsene, durch den Ort und überraschen so die Bewohner am nächsten Morgen." (Quelle: Heimatverein Steyregg)

    In der Gemeinde seien Radarkästen kein besonders großes Thema, ein fixes Radar gibt es gar nicht. "Manchmal messen Polizisten mit mobilen Geräten". Auf Dauer werde das Radar jedenfalls nicht stehen bleiben, auch wenn es kein echtes ist, so der Orts-Chef.

    rep
    Akt.