Euro 2024

Neues EM-Pickerlalbum floppt! Fans wollen Panini zurück

Das neue Pickerlalbum zur Euro 2024 von Topps sorgt für Frust bei Sammlern. Seltene Karten treiben die Kosten in die Höhe, Stars fehlen.

20 Minuten
Neues EM-Pickerlalbum floppt! Fans wollen Panini zurück
Erstmals seit über 40 Jahren gibt es keine Sticker von Panini. Die neuen Vertreiber, die US-Firma Topps, enttäuscht Sammler.
LAURENT GILLIERON / Keystone / picturedesk.com

Das Panini-Sammelfieber, das einst Fußballfans weltweit erfasste, scheint der Vergangenheit anzugehören. Jetzt vertreibt die US-Firma Topps Sammelkarten der Euro 2024. Doch viele Sammler sind vom neuen Topps-Heft enttäuscht.

"Man merkt, dass die Amis keine Ahnung von Fußball haben"

Kritik aus den Foren ist deutlich zu vernehmen: "Man merkt, dass die Amis keine Ahnung von Fußball haben", lautet größtenteils der Tenor. Besonders störend ist für viele, dass das Album Mannschaften zeigt, die sich nicht einmal für das Turnier qualifiziert haben, wie Luxemburg oder Kasachstan. Hinzu kommt, dass wichtige Spieler wie der französische Spieler Mbappé, die deutschen Neuer, Wirtz und Kroos oder beispielsweise auch ÖFB-Star Trauner fehlen.

Sammler muss bis zu 1.700 Euro bezahlen

Besonders ärgerlich sind die seltenen "Star Player"-Karten, die Sammler zu höheren Ausgaben zwingen, um das Heft zu vervollständigen. Eine Analyse der Universität der italienischen Schweiz, die vom Konsumentenmagazin "Patti Chiari" des Tessiner TV-Senders RSI in Auftrag gegeben wurde, ergab, dass diese Karten seltener gestreut sind als andere. Während statistisch gesehen auf 1.000 gekaufte Karten 28 "Star Players" Karten zu finden sein sollten, wurden nur sieben entdeckt. Eine zu geringe Zahl, als dass man sie dem Zufall zuschreiben könnte.

Dies führe dazu, dass Sammler nun das Doppelte ausgeben müssten, um das Album zu vervollständigen. Die Fans müssten rund 1.700 Euro ausgeben, wenn sie keine Kärtchen tauschen können. Laut dem Schweizer Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) könne dies gegen das Bundesgesetz des unlauteren Wettbewerbs verstoßen.

Das sagt Topps

Topps antwortet gegenüber RSI auf die Vorwürfe mit dem Hinweis, dass bestimmte Spieler fehlen, weil der frühere Sticker-Partner des Turniers, Panini, Teile der Kollektion zum Nachteil der Fans blockiert habe. Zu den seltenen "Star Player"-Karten und der übrigen Kritik äußerte sich Topps nicht.

Das sagt Panini

"Wir haben viel Feedback von Sammlern bekommen, die mit dem aktuellen Euro 24 Album unzufrieden sind und sich wünschen, dass wir wieder das Sammelheft an der Euro vertreiben", sagt Ezio Bassi, Geschäftsführer von Panini Suisse, gegenüber "20 Minuten". Panini sei es immer ein Anliegen, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt und dass Sammler nicht zusätzlich unnötig finanziell belastet werden: "Das wurde uns in der Vergangenheit selbst immer vorgeworfen, dabei haben Untersuchungen derselben Tessiner Universität vor sechs Jahren bei uns das Gegenteil bewiesen."

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    Abe van den Ban (Haarlem)
    Abe van den Ban (Haarlem)
    Panini

    Den Vorwurf von Topps, Bildrechte blockiert zu haben, weist Bassi entschieden zurück: "Panini hat die Exklusiv-Bildrechte von gewissen Spielern und der Mannschaften von Frankreich, Deutschland, Italien und England schon seit längerem." Da langjährige Verträge abgeschlossen wurden, nutze Panini diese Lizenzen für ihre eigenen Produkte: "Außerdem sei dies Topps schon längst vor ihrer Herausgabe des Heftes klar gewesen", betont Bassi.

    So läuft der Topps-Verkauf

    "Die Nachfrage nach den Sammelbildern von Topps ist im Vergleich zu den Panini-Bildern etwas zurückgegangen", teilt Valora, welche die Kioske in der Schweiz betreibt, gegenüber "20 Minuten" mit. Dies konnte aber mit den weiteren, neuen Produkten von Topps zur Europameisterschaft überkompensiert werden. Der Verkauf laufe deshalb "zufriedenstellend".

    Großer Andrang bei der Topps Tauschbörse in der Wiener Lugner City.
    Großer Andrang bei der Topps Tauschbörse in der Wiener Lugner City.
    HM Sports

    Für Sammler, die sich die Panini-Sammelkarten zurückwünschen, gibt es zumindest einen Trost: Panini besitzt weiterhin die Vertriebsrechte für die WM-Turniere. Laut Geschäftsführer Bassi plant Panini auch, die Rechte für die EM-Turniere ab 2032 wiederzuerlangen.

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