Neuer US-Botschafter: Schon Opa diente in Wien

Von der West Coast auf den Wiener Alsergrund: Mit einem Jahr Verspätung bekommt Österreich wieder einen US-Botschafter – IT-Millionär Trevor Traina (49).

Er soll die Beziehung zwischen den USA und Österreich von Wien aus "great again" machen: Nachdem der Botschaftersessel in der US-Vertretung in der Boltzmanngasse am Alsergrund ein Jahr lang vakant geblieben war, nominierte US-Präsident Donald Trump nun den kalifornischen IT-Millionär und Kunstsammler Trevor Traina (49) als neuen amerikanischen Botschafter. Wenn der US-Senat zustimmt, kann der Kalifornier seine Familie (er ist verheiratet und zweifacher Vater) und Habseligkeiten zusammenpacken und die Transatlantik-Reise nach Wien antreten. Der Startup-Gründer lebte bisher in San Francisco an der US-Westküste.

Stiefsohn von Kitschroman-Autorin

Trevor Traina hat 1990 ein Politikwissenschafts-Studium an der renommierten Princeton University im US-Bundesstaat New Jersey abgeschlossen und auch in Oxford studiert. Laut dem Wirtschaftsmagazin "Forbes" hat Traina fünf Technik-Unternehmen (mit-) gegründet, unter anderem das Dokumenten-Management-System SchemaLogic sowie das Preisvergleichsportal CompareNet, das ihm 1999 vom PC-Giganten Microsoft abgekauft wurde.

Traina ist der Stiefsohn der bekannten New Yorker Kitschroman-Autorin Danielle Steel (70).

"Sound of Music"-Fan ging leer aus

Die hohe Schule der Diplomatie dürfte Traina in die Wiege gelegt worden sein: Auch sein bereits verstorbener Großvater Wiley T. Buchanan Jr. hat bereits als US-Botschafter in Österreich und Luxemburg gedient. Buchanan war unter Präsident Gerald Ford zwischen 1975 und 1977 in Wien tätig. Sein Enkel Trevis Traina folgt in Wien Alexa Wesner nach, die in der Obama-Ära amerikanische Interessen in Wien vertreten hatte. Wesna legte den Posten am 20. Jänner 2017 zurück. Fast exakt ein Jahr lang war der Posten vakant. Kurz hatte es im Vorjahr danach ausgesehen, dass Patrick Park Chefdipolmat in Wien würde. Seine Qualifikation laut eigener Aussage: Er sei großer "Sound of Music"-Fan. Bei Donald Trump hat er dennoch nicht Gehör gefunden … (coi)