Politik

Neuer Gewessler-Tipp – jetzt gehts Lampen an den Kragen

Die Aufrufe an die Bürger, Strom und Gas nicht zu verschwenden, unterstützt Gewesslers Ministerium mit Einspar-Tipps. Jetzt wurde #10 veröffentlicht.

Roman Palman
Energie(spar)ministerin Leonore Gewessler will, dass Glühbirnen gegen LEDs getauscht werden.
Energie(spar)ministerin Leonore Gewessler will, dass Glühbirnen gegen LEDs getauscht werden.
picturedesk.com; iStock

Durch Nord Stream 1 fließt kein Gas mehr. Wegen neuen "Wartungsarbeiten" wurde die Ostsee-Pipeline von den Russen erneut stillgelegt. Offiziell vorerst nur für wenige Tage, ob danach wieder Gas Richtung Europa fließen wird, ist ungewiss. Doch auch schon davor hatte die Kreml-kontrollierte Gazprom die Liefermengen auf ein Fünftel der Kapazitäten zusammengestutzt. Seit Monaten nun bemühen sich die europäischen Staaten deshalb um Ausgleich und um Aufbau eines Russland-unabhängigen Speichervorrats für den Winter.

Ministerin Leonore Gewessler (Grüne) sieht die eigenen Speicherziele noch immer in Reichweite. Derzeit sind die österreichischen Gasspeicher zu 66 Prozent gefüllt, 80 sollen es werden. Doch damit auch ja keine Knappheit entsteht, sind auch die Bürger angehalten, Energie einzusparen.

Das Energie- und Klimaschutzministerium unterstützt dabei mit gut gemeinten Tipps (siehe Diashow unten), die es über seine Social-Media-Kanäle veröffentlicht. "Allein Herd und Backrohr haben einen Anteil von etwa 10 Prozent am Stromverbrauch eines Durchschnittshaushalts – entsprechend hoch ist das Energiespar-Potenzial", erklärte etwa das Ressort vergangene Woche. Der Grund: das Aufheizen und Verwenden des Backrohrs würde deutlich mehr Energie verbrauchen, als eine Herdplatte.

Dem Land geht ein Licht auf

Der jüngste Ratschlag wurde nun am Dienstag ausgegeben: "Tipp 10: LED Lampen verwenden", schrieb das Klimaschutzministerium auf Facebook. Im Begleittext folgte die Aufklärung samt Handlungsaufforderung: "Gute LED Lampen verbrauchen deutlich weniger Strom als Energiesparlampen oder herkömmliche Glühbirnen. Überprüfen Sie Ihre Lampen zuhause und wechseln Sie sie gegebenenfalls aus."

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    Gewesslers gesammelte Werke: Alle Energiespar-Tipps des Klimaschutzministeriums zum Durchklicken >>
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    Screenshot Facebook / Klimaschutzministerium

    Tatsächlich haben LED-Lampen eine etwa doppelt so hohe Energieeffizienz wie selbst Energiesparlampen. Diese sind/waren zwar in der Anschaffung günstiger, auf zehn Jahre Lebensdauer gerechnet, spart eine LED-Lampe aber durch ihren geringeren Verbrauch rund 15 Euro an Ausgaben ein. In der heutigen Zeit mit explodierenden Stromkosten sogar noch mehr, denn diese Rechnung hatte die "Kleine Zeitung" bereits am 1. September 2021 aufgestellt.

    Energiesparlampen verboten

    Anlass dazu war der besiegelte Tod der Energiesparlampe, denn seit diesem Tag darf die technisch veraltete Birne in der Europäischen Union nicht mehr in den Handel gebracht werden. Restbestände dürfen allerdings noch verwendet und ab dem Stichtag noch 18 weitere Monate abverkauft werden.

    Sich als Bürger aber noch einen Vorrat an Energiesparlampen anzulegen, ist allerdings aus Gründen der Energie- und Geldersparnis keine gute Idee. Das wäre ohnehin nur noch ein halbes Jahr lang möglich, denn mit 1. März 2023 verschwinden in der ganzen EU auch die letzten Energiesparlampen aus allen Regalen. Den betagten Urvater der elektrischen Leuchtmittel, die herkömmliche Glühbirne, hatte dieses Schicksal bereits 2012 ereilt.

    Jedenfalls werden in den kommenden Jahren ohnehin so gut wie alle übrigen Glühbirnen und Energiesparlampen aus den vier Wänden der Österreicher verschwinden. Ob es jetzt Sinn macht, auszureiten und auch wenig genutzte Räume wie etwa ein Keller-Abteil auf LEDs umzurüsten, muss jeder für sich selbst überlegen. Viel wichtiger ist jedoch, das Licht nur dort brennen zu lassen, wo man sich selbst aufhält und sonst verlässlich abzudrehen. Sich das anzugewöhnen, spart auf lange Sicht wohl am meisten.

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      ALEX WROBLEWSKI / AFP / picturedesk.com