Coronavirus

Neuer Corona-Plan: Einkaufslimit von 15 Minuten

Mitten im dritten Lockdown gibt es jetzt einen spannenden Vorstoß für die sanfte Öffnung des Handels: Strikte Personen-Obergrenzen und Einkaufslimits.

Heute Redaktion
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Der Handelsverband hat einen neuen Plan, um Corona-Ansteckungen zu verhindern.
Der Handelsverband hat einen neuen Plan, um Corona-Ansteckungen zu verhindern.
HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com

Noch ist es ein Silberstreif am Horizont, mehr nicht, doch am Montag sank die Zahl der Corona-Infektionen erstmals seit vielen Wochen auf 1.000 neue Positiv-Befunde. Zeitgleich ging der dritte Lockdown nahtlos in die Verlängerung – und dies in verschärfter Form. Es gilt eine weitreichende Pflicht zum Tragen von FFP2-Masken (Handel, öffentliche Verkehrsmittel), Schulen bleiben weiter zu, die strikten Ausgangssperren aufrecht.

Handelsverband mit neuem Plan

Unter all diesen Einschränkungen ächzt auch der Handel, der seit 26. Dezember "heruntergefahren" ist. Pro Woche geht derzeit eine Milliarde Umsatz verloren, so Rainer Will. Auf der neuen App "Clubhouse" präsentierte der Obmann des Handelsverbands Sonntagabend einen neuen Ansatz, um aus dem Dauer-Lockdown zu kommen. Hier bekommt der Faktor Zeit eine besondere Bedeutung.

"Der Handel ist kein Corona-Hotspot. Wir müssen daher Kollateralschäden rasch eindämmen", so Rainer Will zu "Heute". Fakt sei, dass "die Wissenschaft derzeit davon ausgeht, dass durch einen Zwei-Meter-Abstand und bei Kontakten unter 15 Minuten eine Infektion vermieden werden kann."

Rainer Will, Obmann des Handelsverbands
Rainer Will, Obmann des Handelsverbands
Michael Gruber / EXPA / picturedesk.com

"Werden einen Weg finden"

Will kann sich daher für die Zeit der Pandemie ein Zeit-Limit fürs Shoppen vorstellen: "Wenn man verordnet, dass man sich in einem Geschäft nicht länger als 15 Minuten aufhalten darf, werden wir einen Weg finden, wie man das umsetzen kann." Der Chef des Handelsverbands gesteht ein: "Natürlich schmerzt das, aber wir sehen es als einen möglichen Weg aus der Krise. Wir können damit in Österreich vielleicht einmal einen mutigen Schritt setzen – ein Mittelweg."

Eine zeitliche Begrenzung sei zudem leichter zu managen als das Vorzeigen eines negativen Testergebnisses: "Vielfach findet der erste Kundenkontakt im Handel ja erst bei der Kassa statt. So kann der Verkäufer nach 13, 14 Minuten höflich darauf hinweisen: 'Hallo, du bist jetzt schon eine Zeit im Geschäft – geh bitte langsam zur Kassa."

FFP2-Masken, Personenlimits

Der Handel wäre zudem bereit, "Kunden und Mitarbeitern – wo immer möglich – FFP2-Masken anzubieten. Auch ein Personenkontingent (15 bis 20 Quadratmeter Geschäftsfläche pro Einkäufer) werden wir zähneknirschend umsetzen." Zähneknirschend? "Nehmen Sie etwa eine kleine Boutique, die nicht größer als 40 Quadratmeter ist, sehr viel bleibt da naturgemäß nicht mehr übrig", so Will.

Er fordert für den Handel Planungssicherheit ein. "Damit", stellt er im nächsten Satz aber klar, "erwarten wir uns nicht zwingend ein Datum, man könnte auch etwa eine Inzidenzzahl, ab der wieder geöffnet werden kann, bekanntgeben".

100.000 Arbeitsplätze wackeln

Obwohl ihm kein Cluster bekannt sei, der auf den Handel zurückgeht, ist dieser seit Monaten mit massivsten Einschränkungen konfrontiert. 22.400 Geschäfte in Österreich seien derzeit geschlossen. "10.000 von ihnen sind nicht mehr liquide. Das heißt, sie sind nicht mehr in der Lage, eingehende Rechnungen zu bedienen", führt Rainer Will aus. "Daran hängen 100.000 Arbeitsplätze – wir wollen einfach die Mitarbeiter durchbringen", so der Branchenvertreter im Gespräch mit "Heute"

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