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Neuer Bluttest kann Rückkehr von Brustkrebs vorhersagen

Ein "ultra-empfindlicher" neuer Bluttest kann vorhersagen, ob der Brustkrebs zurückkehren wird – Jahre, bevor die Krankheit auf Scans auftaucht.

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Neuer Bluttest kann Rückkehr von Brustkrebs vorhersagen
Quasi "unsichtbare" Brustkrebszellen können nach OP und Chemo im Körper zurückbleiben und Jahre später für eine erneute Erkrankung sorgen.
iStockphoto.com/doram, iStockphoto.com/ksass; Collage: heute.at

Brustkrebs ist weltweit eine der häufigsten Erkrankungen. Wenn man ihn frühzeitig erkennt (Stichwort Brustkrebsvorsorge!), sieht die Prognose gut aus. Dennoch bleibt immer ein Restrisiko, dass der Krebs zurückkehrt. Ein neuer Bluttest kann jetzt vorhersagen, ob Brustkrebs zurückkehren wird – bis zu 3,5 Jahre früher, bevor er sich auf Scans zeigt. So kann die Behandlung beginnen, bevor er unheilbar wird.

Der "ultraempfindliche" Test kann Spuren der DNA eines Tumors aufspüren, bevor ein kompletter Rückfall auftritt, bei dem die Behandlung weitaus schwieriger ist. Mit einer 100-prozentigen Genauigkeit kann der Test vorhersagen kann, bei welchen Patienten der Krebs zurückkehren wird.

Brustkrebs-Früherkennungsprogramm: www.frueh-erkennen.at/

Tumor-DNA im Blut aufspüren

Ein Forscherteam des Institute of Cancer Research (ICR) in London führte die Studie an 78 Patienten mit verschiedenen Arten von Brustkrebs im Frühstadium durch. Bei der "Liquid Biopsy" wurde im Blut der Patienten nach 1.800 Mutationen gesucht, die von Krebszellen ausgelöst werden – bekannt als zirkulierende Tumor-DNA (ctDNA). Diese zirkulierende Tumor-DNA wurde bei 11 Frauen gefunden, bei allen kam es zu einem Rückfall der Krebserkrankung. Bei keiner anderen Frau kam es zu einer Wiedererkrankung.

Die Forscher untersuchten die Blutproben zum Zeitpunkt der Diagnose und dann erneut nach der Operation und Chemotherapie. Diese Tests wurden dann im nächsten Jahr alle drei Monate und in den darauffolgenden fünf Jahren alle sechs Monate wiederholt.

Im Durchschnitt wurde Krebs durch den Bluttest 15 Monate vor dem Auftreten von Symptomen oder der Anzeige der Krankheit in Scans erkannt. Dies geht aus den Ergebnissen hervor, die am Sonntag auf der Konferenz der American Society of Clinical Oncology in Chicago vorgestellt wurden. Die früheste Erkennung erfolgte 41 Monate, bevor ein Scan die Diagnose bestätigte.

Heimtückische Krebszellen

Der leitende Forscher, Dr. Isaac Garcia-Murillas, erklärte: "Brustkrebszellen können nach Operationen und anderen Behandlungen im Körper verbleiben, es können jedoch so wenige dieser Zellen vorhanden sein, dass sie bei Folgeuntersuchungen nicht nachweisbar sind." Deshalb ist ein Rückfall auch viele Jahre nach der Ersterkrankung möglich.
Hochempfindliche Bluttests könnten einen besseren Ansatz für die langfristige Überwachung von Patienten bieten, bei denen ein hohes Risiko besteht, dass der Krebs zurückkehrt. Die Frauen, die in der Studie einen Rückfall erlitten, überlebten im Durchschnitt etwas mehr als fünf Jahre.

red
Akt.
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