Neuer Austria-Coach – Spur führt zu Liga-Rivalen

Am 13. Mai trennten sich die Wiener kurz vor dem Saisonende von Michael Wimmer. Der Deutsche war nicht einmal eineinhalb Jahre im Amt, betreute die "Veilchen" in 57 Spielen. Zwei bittere Niederlagen – 0:2 beim späteren Absteiger Austria Lustenau, 0:4 gegen Wolfsberg und Ex-Coach Manfred Schmid – brachten das Fass dann zum Überlaufen. Der 47-Jährige musste gehen, Co-Trainer Christian Wegleitner übernahm für die verbleibenden vier Begegnungen, die allesamt gewonnen wurden. Damit führte der Interimscoach die Wiener noch über das Europacup-Play-off ins internationale Geschäft, muss nun aber wieder ins zweite Glied zurückrutschen, aufgrund der fehlenden UEFA-Pro-Lizenz.

Seither läuft die Trainersuche der Austria auf Hochtouren. Spätestens bis zum Trainingsauftakt am 24. Juni soll der neue Coach präsentiert werden. Je früher, desto besser. Galt zunächst Hartberg-Trainer Markus Schopp als aussichtsreicher Kandidat auf den violetten Trainerposten, so ist nun der Coach eines anderen Liga-Konkurrenten in den Fokus gerückt, berichten zumindest die "Oberösterreichischen Nachrichten": Gerald Scheiblehner, Trainer des starken Aufsteigers Blau-Weiß Linz.

Verhandlungen stehen bevor

Demnach sei der 47-Jährige ein "heißer Kandidat" bei der Austria, erste Gespräche sollen bereits stattgefunden haben. Ein Umstand, den auch Blau-Weiß-Geschäftsführer Christoph Peschek nicht abstritt, sich in dem Bericht jedoch bedeckt hielt. "Gerald Scheiblehner leistet beim FC Blau-Weiß Linz einen hervorragenden Job. Dass das Begehrlichkeiten weckt, ist Teil des Geschäfts. Zum aktuellen Zeitpunkt liegt uns aber kein offizielles Angebot der Wiener Austria vor", meinte der Ex-Rapid-Geschäftsführer.

Zur Kontaktaufnahme sei es über Austrias Sportvorstand Jürgen Werner, der lange LASK-Vizepräsident war, gekommen,. Werner holte Scheiblehner 2019 als Trainer zu den Juniors OÖ, der zweiten LASK-Mannschaft. Man kennt sich. Darüber hinaus spielte der heute 47-Jährige selbst zwischen 1996 und 2000 am Verteilerkreis, hauptsächlich aber bei der zweiten Mannschaft. Es reichte zu einem Bundesliga-Einsatz.

In den nächsten Tagen werde es Verhandlungen geben. Ob Scheiblehner tatsächlich mit einem Wechsel nach Wien liebäugelt, ist offen. Mit Blau-Weiß holte der Trainer in der abgelaufenen Saison immerhin den guten neunten Tabellenplatz. Für Scheiblehner müsste die Austria aber auch Geld in die Hand nehmen, um den Coach aus dem Vertrag zu lösen. Und die violetten Kassen sind bekanntlich nicht besonders gut gefüllt.