Politik
Neue Tabak-Strategie – das ändert sich nun für Raucher
Gesundheitsminister Johannes Rauch hat eine neue Tabak- und Nikotinstrategie angekündigt. Die Umwelt steht dabei im Fokus.
Am 31. Mai ist Weltnichtrauchertag. Zu diesem Anlass kündigte Gesundheitsminister Johannes Rauch eine neue Tabak- und Nikotinstrategie an. Über die gesundheitlichen Folgen der Sucht wird seit Jahren breit debattiert. Seit November 2019 gilt in Österreich in der Gastronomie das Rauchverbot.
Weniger im Fokus steht allerdings der Produktionsprozess von Tabak und seine Auswirkungen auf die Umwelt. Das soll sich laut Rauch nun ändern. Im Herbst werde es eine nationale Tabak- und Nikotinstrategie geben, die sich auch damit auseinandersetze.
"Wir wissen alle, dass Rauchen schwere Gesundheitsrisiken bis hin zum Tod birgt. Man muss aber auch den Produktionsprozess von Tabak und seine Auswirkungen auf die Umwelt stärker in den Fokus nehmen. Anbau, Produktion, Konsum und Entsorgung haben erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt – durch Energieverbrauch, klimaschädliche Emissionen sowie Wasserverbrauch und Wasserverschmutzung", erläuterte der Minister am Dienstag in einer Aussendung.
4,5 Billionen Zigarettenstummel bringen riesige Mengen an Giftmüll
Weltweit würden jährlich rund 3,5 Millionen Hektar Land für den Tabakanbau zerstört. Der Anbau trage auch zur Entwaldung von 200.000 Hektar pro Jahr und zur Bodenverschlechterung bei. Die Produktion erschöpfe den Planeten an Wasser, fossilen Brennstoffen und Metallressourcen, heißt es weiter.
4,5 Billionen Zigarettenstummel würden zudem jedes Jahr weltweit nicht ordnungsgemäß entsorgt, wodurch riesige Mengen Giftmüll entstehen.
"Diese Fakten machen deutlich, dass Tabakkonsum in jeder Phase massive Schäden anrichtet. Mein Haus wird daher gemeinsam mit dem Klimaschutzministerium kontinuierliche und wirksame Maßnahmen ergreifen, um die negativen gesundheitlichen und ökologischen Auswirkungen des Konsums von Tabak- und neuartigen Produkten zu minimieren", so Rauch
Jeder Fünfte raucht in Österreich
Etwa jede fünfte Österreicherin bzw. jeder fünfte Österreicher raucht täglich. Tabakrauchen (inklusive Passivrauchen) sei in Österreich gemäß aktueller Schätzungen für 16 Prozent aller Todesfälle verantwortlich. Im europäischen Vergleich liege Österreich bei den täglich Rauchenden über dem Durchschnitt.
Vor diesen Hintergründen plant Minister Rauch die nationale Tabak- und Nikotinstrategie. Ein entsprechender Entwurf wird laut Aussendung aktuell unter Einbindung von 48 maßgeblichen Institutionen und Organisationen erarbeitet. Die ersten Schritte wurden bereits getan: In zwei Erhebungsrunden seien bis dato der Status quo von bundesweit umgesetzten Maßnahmen sowie die spezifisch österreichischen Bedürfnisse bzw. Notwendigkeiten erhoben worden.