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Neue Studie zeigt, wo es die meisten Selfie-Toten gibt

Höher, größer, schneller – für das optimale Foto begeben sich Menschen immer öfter in Lebensgefahr. Diese Selfie-Kulissen sind besonders gefährlich.

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Auch am Grand Canyon sind bereits Menschen verunglückt.
Auch am Grand Canyon sind bereits Menschen verunglückt.
Steven Love / robertharding / picturedesk.com

Sie hängen nur an den Händen von Klippen vor einer atemberaubenden Kulisse oder laufen rückwärts auf eine Schlucht zu. Immer öfter kommt es bei Influencern und Touristen zu tödlichen Unfällen. Die spanische Nonprofit-Organisation "Fundación iO" untersuchte das Thema und hat nun eine Studie dazu veröffentlicht. Diese zeigt auf, wo, wie und wie oft jemand wegen eines Selfies sein Leben lässt.

31 Tote in sieben Monaten

In den letzten dreizehn Jahren sind laut der Studie 379 Personen weltweit während der Jagd nach dem perfekten Foto gestorben. Allein zwischen Januar 2021 und Juli seien 31 Personen ums Leben gekommen. Das ist durchschnittlich eine Person pro Woche sagt der Präsident der Stiftung, Manuel Linares Rufo, zur spanischen Zeitung "El Pais". Haiangriffe – zum Vergleich – endeten 2020 gerade mal vier tödlich.

Gemäß der Studie starben 216 der Verunfallten beim Sturz von Dächern, Balkonen, Bergspitzen und Wasserfällen, wie Sophia Cheung (32). Sie starb, als sie bei einem Wasserfall ausrutschte und stürzte. Dahinter mit absteigendem Risikofaktor: Verkehrsmittel, Fotos im Wasser, alles was mit Waffen, Kabeln und Leitungen zu tun hat und auf dem letzten Platz – Selfies mit wilden Tieren.

Meiste Unfälle in Indien

Die meisten Unfälle dieser Art passieren in Indien, gefolgt von den USA und Russland. Auch an Sehenswürdigkeiten wie den Niagarafällen oder dem Grand Canyon lassen sich Touristen und Einheimische zu waghalsigen und eben lebensgefährlichen Aktionen hinreissen. Bei den Opfern sind es zwei Drittel Einheimische und rund ein Drittel Touristen. Rund 41 Prozent der Verunglückten sind noch keine 20 Jahre alt. Die Studie zeigt auch, dass rund 50 Prozent mehr Männer als Frauen zu Tode kommen.

Um solche Todesfälle zu vermeiden, führen immer mehr Länder Präventionsmaßnahmen zur Selfie-Unfall-Verhütung, ein. Im Benidorm in Spanien patrouilliere die Polizei jetzt schon regelmäßig und schreite ein, wenn sich jemand in eine halsbrecherische Foto-Pose begebe. In Indien, dem Land mit den meisten Selfie-Toten, hätten die Behörden schon ganze Zonen für "Selfie-frei" erklärt.

Die Soziologin Liliana Arroyo schreibt in ihrem Buch, "Du bist nicht dein Selfie", was der Reiz ist, immer noch höher oben ein noch gefährlicheres Foto zu schießen. Schlussendlich gehe es um Anerkennung in den sozialen Medien. Je gefährlicher, desto mehr Likes. Besonders Menschen mit einem geringeren Selbstbewusstsein ließen sich schneller zu halsbrecherischen Aktionen verleiten. Für Bewunderung, Likes und Kommentare zahlen immer mehr Menschen diesen hohen Preis – ihr Leben.

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    Karl Schöndorfer / picturedesk.com