Oberösterreich
Neue Studie – wer Kinder hat, wird leichter depressiv
Kindererziehung ist für Eltern herausfordernd. Vor allem junge Mütter kann die Aufgabe extrem belasten. Eine Studie enthüllt jetzt dramatische Zahlen.
Im Rahmen der Analyse wurden Medikamentenverschreibungen aller Oberösterreicher anonym ausgewertet. Daten aus Österreich und Dänemark wurden verglichen.
Obwohl nur oberösterreichische Zahlen analysiert wurden, lassen sich die Resultate auf das gesamte Land umlegen, da die Gegebenheiten sehr ähnlich sind. Die Untersuchung – durchgeführt von der Johannes Kepler Universität (JKU) mit dänischen Kollegen – bringt drastische Ergebnisse.
Für eine österreichische Mutter steigt neun Jahre nach der Geburt ihres ersten Kindes die Wahrscheinlichkeit, Antidepressiva verschrieben zu bekommen, um 5 Prozentpunkte. Bei den Männern ergibt der Unterschied nur 2,1 Prozentpunkte.
In Dänemark sind die Resultate nicht so drastisch: Bei Frauen steigt die Antidepressiva-Wahrscheinlichkeit um 2,7 Prozentpunkte, bei Männern um 0,8 Prozentpunkte.
Dänen sind progressiver
Das nordeuropäische Land wurde bewusst gewählt: „Die Dänen gelten laut Studien als das wahrscheinlich glücklichste Volk des Planeten“, erklärt Univ.-Prof. Martin Halla , der an der JKU die Abteilung für Wirtschaftspolitik leitet.
„"Die Dänen gelten laut Studien als das wahrscheinlich glücklichste Volk des Planeten." Univ.-Prof. Martin Halla, Leiter der Abteilung für Wirtschaftspolitik an der JKU“
"Außerdem ist Dänemark das wahrscheinlich progressivste Land, was Gendergerechtigkeit betrifft. Nicht nur von der gesellschaftlichen Einstellung her, sondern auch von den gesetzlichen und versicherungsrechtlichen Rahmenbedingungen." Österreich hingegen sei konservativer eingestellt.