EU-Pläne

Neue Putin-Sanktionen – jetzt droht Fischstäbchen-Krise

Als Sanktion gegen Russland plant die EU Importverbote für Lebensmittel: Doch der Fisch für Tiefkühlprodukte kommt hauptsächlich aus dem Beringmeer.

20 Minuten
Neue Putin-Sanktionen – jetzt droht Fischstäbchen-Krise
Fischstäbchen-Fans aufgepasst. Wegen einer neuen EU-Sanktion drohen Engpässe und Preiserhöhungen.
Getty Images

Gegen kein Land gibt es so viele Sanktionen wie gegen Russland: 13.500 verhängten die USA und die EU seit dem Ukraine-Krieg. Die Schweiz zieht zur EU dann jeweils rasch nach. Erst am Mittwoch verhängte der Bundesrat im 14. Sanktionspaket neue Maßnahmen, etwa zum Verbot von russischen Diamanten.

Doch während seither die Energiepreise explodieren und Deutschland in die Rezession schlitterte, wächst die russische Wirtschaft. Nun brütet die EU weitere Maßnahmen aus und zieht dabei erstmals auch Lebensmittel-Importverbote in Betracht. Im September soll es einen Einfuhrstopp für Alaska-Seelachs geben, berichtet die "Bild".

Fisch für Fischstäbchen hauptsächlich aus Russland

Die Folge wäre wohl eine Fischstäbchen-Krise. Denn der Alaska-Seelachs ist der Grundbaustein für den frittierten Pressfisch und andere Tiefkühl-Fischprodukte wie das Schlemmerfilet Bordelaise. Die Hersteller verwenden dafür hauptsächlich Fisch aus russischen Gewässern.

Deshalb ist die Branche alarmiert. Steffen Meyer vom Bundesverband der deutschen Fischindustrie und des Fischgrosshandels warnt: "Es drohen enorme Verteuerungen." Auf Seelachs und Kabeljau aus Russland könne die Industrie nicht verzichten. Bei einem Einfuhr-Stopp drohen eine Rohwarenverknappung und Lieferunterbrechungen, also leere Kühlregale.

Tausende Jobs seien bedroht. "Drei Jahre würden reichen, unsere Branche zu töten." Die Produktion könnte sich weg aus Europa verlagern und die Fischstäbchen kämen dann wohl aus China.

Eine Sprecherin der EU-Kommission sagt, die Entscheidung über die Sanktionen liege bei den 27 EU-Mitgliedstaaten. Für jede Entscheidung sei die Zustimmung aller nötig.

Die Bilder des Tages

1/66
Gehe zur Galerie
    <strong>23.12.2024: Vierfacher Vater vor Weihnachten eiskalt gekündigt.</strong> Ein 37-jähriger Wiener steht kurz vor den Feiertagen vor dem Nichts. <a data-li-document-ref="120079751" href="https://www.heute.at/s/vierfacher-vater-vor-weihnachten-eiskalt-gekuendigt-120079751">Sein Chef hat ihn nämlich per E-Mail über seine Kündigung in Kenntnis gesetzt &gt;&gt;&gt;</a>
    23.12.2024: Vierfacher Vater vor Weihnachten eiskalt gekündigt. Ein 37-jähriger Wiener steht kurz vor den Feiertagen vor dem Nichts. Sein Chef hat ihn nämlich per E-Mail über seine Kündigung in Kenntnis gesetzt >>>
    Karl Schöndorfer / picturedesk.com

    Auf den Punkt gebracht

    • Die EU berät, den Alaska-Seelachs aus Russland zu verbieten
    • Dann bekämen die Fischstäbchen-Hersteller wohl Lieferprobleme
    • Die Industrie droht mit Wegzug nach China
    20 Minuten
    Akt.
    An der Unterhaltung teilnehmen