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Neue Konto-Falle bucht dir Geld zu – dann ist alles weg

In Österreich treten vermehrt Fälle von neuen Online-Fallen auf. Sie sind dabei besonders perfide, denn eigentlich würdest du dabei Geld kriegen.

Rene Findenig
Landet Geld von einem Unbekanntem auf deinem Konto, heißt es vorsichtig sein!
Landet Geld von einem Unbekanntem auf deinem Konto, heißt es vorsichtig sein!
Getty Images/iStockphoto

Gleich zwei neue Online-Fallen beschäftigen derzeit die Österreicherinnen und Österreicher. Besonders gemein dabei: In einem Fall will man nur nett sein, im anderen Fall nur schnell etwas bezahlen. In beiden Fällen sind aber sofort Tausende Euro weg! Gleich beide Fälle haben sich etwa vor wenigen Tagen im Tiroler Bezirk Reutte zugetragen – neben Dutzenden anderen Vorfällen in ganz Österreich. In Falle Nummer 1 tappte ein 18-jähriger Österreicher. Am 18. Juni 2023 wurde auf sein Konto ein Geldbetrag von zehn Euro von einer ihm unbekannten Stelle gebucht.

Unmittelbar danach erhielt der 18-Jährige einen Anruf sowie eine Mail, dass dieser Betrag irrtümlich auf das falsche Konto überwiesen worden sei. Der Anrufer ersuchte um eine Express-Überweisung des Betrages auf ein genanntes Konto. Dies führte der 18-Jährige durch – aus gutem Willen. Doch nur einen Tag später kam das böse Erwachen: Der junge Mann stellte fest, dass von seinem Konto ein hoher vierstelliger Eurobetrag abgebucht wurde – die Polizei ermittelt.

Fall 2 funktioniert zwar anders, hat aber dasselbe Ergebnis: Die Falle schnappte ebenfalls am 18. Juni zu und kostete dem Opfer einen vierstelligen Euro-Betrag. Diesmal lief das so ab: Eine 55-jährige Österreicherin bekam von einer Online-Verkaufsplattform, auf der sie sich eine Kleinanzeige angesehen hatte, eine Push-Nachricht im Zusammenhang mit dieser Anzeige. Im Glauben, das Produkt zu erwerben, gab die Frau ihre Kreditkartendaten bekannt. Die Folge: Noch am selben Tag wurden zwischen 14 Uhr und 19 Uhr mehrere Überweisungen getätigt.

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    Fast allmächtig: Benannt ist Xenomorph nach der gefürchteten Spezies aus den "Alien"-Filmen.
    Fast allmächtig: Benannt ist Xenomorph nach der gefürchteten Spezies aus den "Alien"-Filmen.
    Threatfabric

    Bereits zuvor warnte "Heute" vor der Xenomorph-Falle (siehe Links oben). Gefährlich macht sie der komplett automatisierte Prozess. Ist das Handy erst einmal infiziert, läuft alles selbstständig ab. Der Trojaner findet Login-Daten, fragt den Kontostand ab und kann dann Transaktionen auslösen – und das, ohne dass die Opfer etwas davon mitbekommen. Möglich macht dies die Bedienungshilfe von Android und das sogenannte ATS Framework. Dabei kann Xenomorph sogar eine Zweifaktorauthentifizierung selbstständig aushebeln, schreibt Threatfabric. Dann ist das Konto leer.

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