Oberösterreich

Pärchen übernimmt Hütte – "Heizen ist der wunde Punkt"

Die berühmte Christophorushütte auf dem Feuerkogel (Bez. Gmunden) hat neue Pächter. Zwei junge Innviertler trotzen Personalnot und Energie-Krise.

Johannes Rausch
Die neuen Pächter der Christophorushütte: Andreas Dengg (38) und Sandra Peitli (34)
Die neuen Pächter der Christophorushütte: Andreas Dengg (38) und Sandra Peitli (34)
Hörmandinger

"Man muss einfach mal etwas probieren im Leben, wir dachten uns das ist der richtige Zeitpunkt." Diese Worte kommen von Sandra Peitli. Die 34-jährige ehemalige Fitnesstrainerin aus Braunau übernahm im Mai mit ihrem Lebensgefährten Andreas Dengg (38), gelernter Schlosser und Kitesurflehrer, die Pacht der Christophorushütte am Feuerkogel. Jene befindet sich in Ebensee und ist im Besitz der Diözese Linz.

"Wir dachten uns damals, wir probieren es und trauen uns drüber", berichtet die Hüttenwirtin gegenüber "Heute" über diesen Karriereschritt.

"Waren gleich verliebt"

Warum hat es die beiden aus dem flachen Innviertel in das gebirgige Salzkammergut verschlagen? "Wir sind per Zufall auf dieses Angebot gekommen. Im Jahr 2020 waren Andreas und ich Kitesurfen am Rindbach in Ebensee, dort haben uns Einheimische von der leerstehenden Christophorushütte erzählt."

Es begann als Spaß und endete mit einer Pachtübernahme, erläutert Peitli: "Damals war es für uns nur eine lustige Idee. Als wir uns dann die Hütte aber zum ersten Mal angeschaut haben, waren wir gleich verliebt."

Wie man eine Hütte mit Gästen betreut, ist dem Paar allerdings bereits vertraut, es hat die letzten zwei Jahre das Almtalerhaus bei den Ödseen bewirtschaftet.

"Der Feuerkogel müsste eigentlich Feierkogel heißen, denn hier sind stets alle gut drauf." (Sandra Peitli)

Auf dem Feuerkogel, dem Hausberg der Ebenseer, wurden die beiden von Anfang an "super aufgenommen", aber: "Es hat ein bisschen gedauert."

Nicht nur heimische Wanderer seien in ihrer Hütte anzutreffen, sagt die gesellige Wirtin: "Es kommen Gäste aus aller Welt: Dominikanische Republik, Mexiko, USA, Ukraine."

Wie lustig es am "Feierkogel" (Peitli) manchmal sein kann, erzählt sie: "Indische Gäste haben an einem Abend Karten gespielt, unseren selbst produzierten Zirbenschnaps getrunken und dabei "I am from Austria" gesungen. Sie wollten es authentisch haben."

Auf 1.593 Metern über dem Meeresspiegel liegt die Christophorushütte am Feuerkogel
Auf 1.593 Metern über dem Meeresspiegel liegt die Christophorushütte am Feuerkogel
Hörmandinger

"Wollen CO₂-neutral sein"

Kurz vor Herbstbeginn ist das Thema Energie im Vordergrund: "Das ist unser wunder Punkt", meint Hüttenbetreiber Dengg. "Wir möchten eine Photovoltaikanlage installieren, warten aber noch auf die Genehmigung der Behörde und sind in Absprache mit der Diözese."

"Wir wollen CO₂-neutral sein", sagt der leidenschaftliche Kitesurfer. Deshalb sei irgendwann eine kleine Windkraftanlage geplant, denn auf dem Feuerkogel habe man genug Sonne und Wind: "Das wäre optimal!"

Aktuell wird die "alte Hütte" (Dengg) noch traditionell mit Nachtspeicheröfen beheizt.

Bodenständig und international

Auf fast 1.600 Metern Seehöhe gelegen, bietet die Christophorushütte den Gästen 48 Betten in modernen Schlaflagern und sieben Privatzimmer. In der eigenen Kapelle läuten manchmal sogar die Hochzeitsglocken: "Es gibt keine schönere Location für eine Hochzeit!", berichtet Dengg und freut sich über Reservierungen von heiratswilligen Paaren.

Bodenständig trifft in der Christophorushütte auf international: "Es soll hier ursprünglich sein, wir sind gerne in Tracht. Doch wollen wir auch bewusst ein internationales Flair haben." Gekocht wird mit "viel Liebe und Herzblut", es kommen nur Speisen auf den Tisch, die auch von den neuen Pächtern gerne gegessen werden: Kaspressknödel, Schweinsbraten oder Brettljause.

Die zwei Innviertler fühlen sich im Salzkammergut schon recht wohl: "Wir wissen schon was gschmo (nett, lustig, gemütlich im Dialekt; Anm. d. Red.) ist", bestätigt Peitli und lacht.

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    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
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