Neue Event-Arena – Amerikaner schauen durch die Finger

Wien bekommt eine neue Stadthalle – die neue Multi-Funktions-Arena soll Platz für 20.000 Fans bieten und in St. Marx (Wien-Landstraße) errichtet werden. Akustik, Luftfilter und Nachhaltigkeit – alles soll am letzten Stand der Technik sein. Der Bau hätte 2025 starten sollen, doch daraus wird nichts.

Zuschlag an CTS Eventim

In einem ersten Vergabeverfahren erhielt die amerikanische Oak View Group (OVG) den Zuschlag. Eine englische Tochter des US-Konzerns hatte die Errichtungskosten mit 384 Millionen Euro veranschlagt, ging als Bestbieterin hervor. Doch die CTS Eventim Group legte Einspruch gegen den Zuschlag ein, bekam wegen Formalfehlern recht. Seit einem Jahr lag das Hallen-Projekt nun auf Eis.

Größere Halle geplant

Laut "Standard" vergab die Stadt den Auftrag für Bau und Betrieb der Konzert-Arena in St. Marx (Wien-Landstraße) an die zweitplatzierte CTS Eventim, zu der auch die Karten-Plattform ÖTicket gehört. Das wurde auch im Amtsblatt der EU vor kurzem veröffentlicht, heißt es. Eine neue Ausschreibung soll es laut dem Blatt nicht gegeben haben. Doch das CTS-Eventim-Projekt soll mit 100.000 Quadratmetern viel größer sein als die geplante Halle des US-Konzerns (64.000 Quadratmeter).

Projekt um Jahre verzögert

Durch die Streitigkeiten verzögert sich der Bau der neuen Wien Holding Arena um mehrere Jahre. Diese soll einmal die in die Jahre gekommene Wiener Stadthalle ersetzen. Die US-Entwickler hatten auch im zweiten Durchgang wieder mit einem Zuschlag gerechnet. Oak-View-CEO Tim Leiweke (66) war im Frühjahr dafür extra nach Wien gejettet.

Kampf um Ticket-Markt

Denn wer die Halle baut verkauft auch die Tickets – und der Kampf um den Konzertmarkt wird erbittert geführt. Ein Zuschlag für die Oak-View-Group hätte Live Nation bzw. Ticketmaster in die Hände gespielt – der härtesten Konkurrenz von ÖTicket in Wien. Die Wien Holding gab bisher noch kein Statement dazu ab.