Wien
Neue Corona-Regeln in Wiens Spitälern wegen Mutationen
In den Kliniken des Wiener Gesundheitsverbundes gelten ab sofort neue Regeln. Alle Patienten müssen vor der Behandlung einen Corona-Test absolvieren.
Die Corona-Mutationen dominieren bereits in fast ganz Österreich das Infektionsgeschehen. Im Burgenland gehen mittlerweile fast 100 Prozent der Ansteckungen auf eine der Virus-Varianten zurück, in Wien und Kärnten sind bereits vier von fünf Corona-Fällen durch eine der Mutationen ausgelöst – "Heute" berichtete.
Gleichzeitig müssen wir vor jedem Haarschnitt oder einer Pediküre einen PCR- oder Antigen-Schnelltest absolvieren, in den Wartezimmern der Spitäler war das bisher aber nicht notwendig. Für Otto Normalbürger unverständlich – der Wiener Gesundheitsverbund reagiert am heutigen Freitag auf diesen Umstand und verhängt neue Corona-Regeln in seinen Kliniken.
Mehr Tests
Ab sofort gilt für alle ambulanten Patienten: Bei Zutritt auf das Klinikgelände ist ein gültiges negatives Testergebnis vorzulegen. Bei Antigentests darf dieses nicht älter als 48 Stunden, bei PCR-Tests nicht älter als 72 Stunden sein. Ein gültiger Friseurtest reicht also als Passierschein.
Stationär aufgenommen werden Patienten nur dann, wenn ein negatives PCR-Testergebnis vorliegt. Kranke werden zudem zwei Mal wöchentlich vor Ort getestet.
Notfälle sind von dieser Regelung ausgenommen.
Wartezeiten drohen
Wie die "Krone" berichtet, versichert der Gesundheitsverbund, dass niemand weggeschickt werde. Es gebe genug Testmöglichkeiten in den Kliniken. Allerdings wird darauf hingewiesen, dass es hier zu Wartezeiten kommen kann.
Wer sich nicht testen lassen will, wird zwar behandelt, doch auch hier drohten Wartezeiten. Denn die Mitarbeiter müssen mit ungetesteten Patienten wie mit Corona-Infizierten umgehen und selbst die kleinste Untersuchung oder Behandlung in voller Schutzmontur durchführen.
Derzeit sind in Wien 137 Intensiv-Betten mit Covid-19-Patienten belegt. Das entspricht knapp der Hälfte der verfügbaren Kapazität, 147 Betten stehen noch bereit. Bei einem weiteren Anstieg der Neuinfektionen – der Trend zeigt derzeit steil nach oben – drohen neuerliche Verschiebungen von planbaren Operationen.