Wien

Neue Corona-Regeln in Wien – Verschärfung kommt

Corona-infizierte Lehrer sollen ab Herbst mit Maske unterrichten dürfen, sagt Bildungsminister Polaschek. Wien macht dabei wieder eigene Regeln.

Roman Palman
Schülerinnen vor Schulbeginn vor einem Gymnasium in Wien, aufgenommen 2021.
Schülerinnen vor Schulbeginn vor einem Gymnasium in Wien, aufgenommen 2021.
ROLAND SCHLAGER / APA / picturedesk.com

Die Quarantäne ist Geschichte und die Regierung will auch sonst die Maßnahmen zurückfahren, solange dies die Infektionslage im Land erlaubt. Deshalb dürfen nun auch Corona-Infizierte, die keine Symptome verspüren, wieder ganz normal am Berufsleben teilnehmen und sich Büros mit Gesunden teilen. Diese einheitliche Regelung des Gesundheitsministeriums für alle Arbeitnehmer gilt bundesweit und soll im Herbst auch bei Pädagogen Anwendung finden.

"Wer es für sich verantworten kann, kann in die Klasse gehen", sagte Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) am Dienstag im Rahmen einer Pressekonferenz. "Wenn eine Lehrerin oder ein Lehrer sich gesund fühlt und das Gefühl hat, er kann in die Schule gehen, hat er die Möglichkeit wie alle anderen auch".

Während die türkis-grüne Regierung weiterhin daran festhält, österreichweit einheitliche Regelungen durchzusetzen – scheinbar eine Utopie – kam umgehend das Nein aus Wien! In der Hauptstadt wird wieder alles schärfer geregelt.

Lehrer und Schüler müssen daheim bleiben

Bildungsdirektor Heinrich Himmer (SPÖ) kündigte am Dienstag das Festhalten am Sonderweg auch in den öffentlichen Schulen an: "Und daher werden wir auch den Weg der Sicherheit dort weitergehen in Wien, nämlich bei den Lehrern und Lehrerinnen, die im Landesdienst stehen. Und auch dort ist ein Einsatz im Klassenzimmer, auch wenn man symptomfrei ist, ab Herbst nicht möglich", wird er in einem ORF-Bericht zitiert.

Wiens Bildungsdirektor Heinrich Himmer (SP).
Wiens Bildungsdirektor Heinrich Himmer (SP).
HERBERT NEUBAUER / APA / picturedesk.com

Oberstes Ziel, so der Politiker weiter, sei es, die Schulen offen halten zu können. Heißt im Klartext: Infiziertes Lehrpersonal und auch Schüler müssen – egal ob sie Symptome haben oder nicht – zuhause bleiben und dürfen die Schulen nicht betreten. Ohne diese Maßnahme sei das erklärte Ziel nicht erreichbar: "Denn wenn wieder viele ausfallen, ist der Schutz für alle anderen nicht gewährleistet."

Masken im Unterricht?

Je nach Situation könnte auch die Maske im Herbst wieder an die Schulen zurückkehren und auch die Tests wieder ausgerollt werden. Ausschließen wollte Himmer dieses Szenario am Dienstag dezidiert nicht. Gemeinsam müssten Bund und Stadt dafür sorgen, dass es genügend Tests gibt, um zu wissen, "was in den Klassenzimmern passiert".

Schon in wenigen Tagen, am 15. August, will das Rathaus deshalb einen Erlass mit Sicherheitsmaßnahmen an die Schulen schicken. Damit bliebe den Direktoren und Lehrern genügend Zeit, sich darauf vorzubereiten. Damit kontert Himmer bereits im Voraus die Kritik, die Bildungsminister Polaschek erntete. Er will nämlich seinen Corona-Plan für das Schuljahr erst knapp vor Beginn, am 29. August, der Bevölkerung vorstellen.

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