Gesundheit

Neue App sagt dir, wann und wo du Sonnenschutz brauchst

Die Gratis-App liefert lokalisierte Informationen über die UV-Strahlungswerte. So weißt du Bescheid, ob Sonnenschutz erforderlich ist oder nicht.

Sabine Primes
SunSmart ist jetzt im Apple-App- und im Google-Play-Store kostenlos erhältlich.
SunSmart ist jetzt im Apple-App- und im Google-Play-Store kostenlos erhältlich.
Google Play Store; privat

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Weltorganisation für Meteorologie (WMO), das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) haben eine neue App auf den Markt gebracht, die lokalisierte Informationen über UV-Strahlungswerte liefert. Die SunSmart Global UV-App bietet UV- und Wettervorhersagen für fünf Tage an durchsuchbaren Orten. Sie weist auf Zeitfenster hin, in denen Sonnenschutz erforderlich ist, damit die Menschen auf der ganzen Welt wissen, wann sie sich vor der Sonne schützen müssen, um die weltweite Belastung durch Hautkrebs und UV-bedingte Augenschäden zu verringern. Die "SunSmart Global UV-App" steht im Apple-App- und im Google-Play-Store kostenlos zur Verfügung – auch auf Deutsch.

Erste Verbrennungen schon nach 15 Minuten

Ziel ist, Menschen zu warnen und damit das Risiko von Hautkrebs und Augenschäden durch UV-Strahlung zu verringern. "Es ist erwiesen, dass übermäßige UV-Bestrahlung die Hauptursache für Hautkrebs ist. Deshalb ist es wichtig, dass die Menschen wissen, wann und wie sie sich schützen können", sagte Dr. Maria Neira, WHO-Direktorin, Abteilung Umwelt, Klimawandel und Gesundheit. "Wir ermutigen alle, die Anwendung zu nutzen, um sich und ihre Kinder zu schützen und dies zu einer täglichen Gewohnheit zu machen". Gerade jetzt im Sommer sei die UV-Strahlung besonders hoch und Schutz für die Haut wichtig, betonte die WMO. Je nach Hauttyp könne es schon nach 15 Minuten ohne Schutz in der Sonne zu Verbrennungen kommen. Die UV-Strahlung wird nach WMO-Angaben auf einer Skala von 1 (sehr niedrig) bis 11 oder höher (sehr hoch bis extrem) angegeben. Ab Stufe 3 sei Sonnenschutz angebracht. In Europa erreiche die Strahlung an Sommertagen oft 8. Die App verwendet aktuelle Daten von Wetterdiensten.

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    Zhang Shifan erfand den Gesichtsbikini 2004. Ihre Erfindung sollte ursprünglich Schwimmer davor bewahren, von Quallen im Gesicht verletzt zu werden.
    Zhang Shifan erfand den Gesichtsbikini 2004. Ihre Erfindung sollte ursprünglich Schwimmer davor bewahren, von Quallen im Gesicht verletzt zu werden.
    Stringer / AP / picturedesk.com

    Der Mensch braucht Sonne, aber...

    Jeder Mensch braucht etwas Sonne, vor allem für die Produktion von Vitamin D, das dazu beiträgt, die Entwicklung von Knochenkrankheiten wie Rachitis (Knochenerweichung bei Kindern), Osteomalazie (Knochenerweichung bei Erwachsenen) und Osteoporose (Knochenschwund) zu verhindern. Aber zu viel Sonne kann gefährlich sein – und sogar tödlich. Die Dosis macht das Gift. "Die UV-Strahlung ist für den Menschen nicht sichtbar und kann auch nicht mit anderen Sinnesorganen wahrgenommen werden", berichtet das Bundesamt für Strahlenschutz. "UV-Strahlung ist krebserregend und Ursache für sofortige und langfristige Wirkungen an Haut und Augen der Menschen und ein wichtiger Umweltparameter." Das Amt verweist darauf, dass die UV-Strahlung abhängig ist von der Höhe eines Ortes. Sie nehme pro 1.000 Höhenmeter etwa um zehn Prozent zu.

    1,5 Mio. Hautkrebs-Fälle

    2020 wurden weltweit geschätzt über 1,5 Millionen Fälle von Hautkrebs diagnostiziert. Im gleichen Zeitraum verloren weltweit mehr als 120.000 Menschen ihr Leben an dieser hochgradig vermeidbaren Krankheit. Einer der Hauptfaktoren, der zu diesen Krebserkrankungen beiträgt, ist die übermäßige UV-Strahlung, die durch die Ausdünnung der stratosphärischen Ozonschicht der Erde infolge der Freisetzung bestimmter vom Menschen hergestellter Chemikalien entsteht. Im Rahmen des als "Montrealer Protokoll" bekannten internationalen Abkommens stellen alle UN-Mitgliedstaaten die Produktion und den Verbrauch dieser Stoffe nach einem bestimmten Zeitplan ein. Als Ergebnis dieser kontinuierlichen Bemühungen wird sich der Ozongehalt voraussichtlich bis Mitte des Jahrhunderts erholen. In der Zwischenzeit muss der Einzelne besonders vorsichtig sein, um sich vor einer zu hohen UV-Belastung zu schützen.

    Die WHO gibt folgende Tipps zum Eigenschutz:

    ● Die Zeit in der Mittagssonne begrenzen oder am besten ganz meiden
    ● Schatten aufsuchen, wenn die UV-Strahlung am intensivsten ist (trotzdem Sonnenschutz auftragen, denn die UV-Strahlung ist auch im Schatten)
    ● Schutzkleidung, Hüte und Sonnenbrillen tragen
    ● Breitspektrum-Sonnenschutzmittel (UVA + UVB-Schutz) verwenden

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