Niederösterreich
Neo-Nazi (53) hortete bei Baden Schusswaffen und Bomben
Die Polizei stellte bei einem Mann aus dem Bezirk Baden Kriegsmaterial, Schalldämpfer, Waffen, über 1.200 Kilo Munition, Rohrbomben und mehr sicher.
Das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung Niederösterreich (LVT) ermittelt gegen einen 53-jährigen Mann aus dem Bezirk Baden, welcher in Verdacht steht, sich unter anderem im nationalsozialistischen Sinn wiederbetätigt zu haben, indem dieser in der Vergangenheit zahlreiche Dateien mit Bezug zum Nationalsozialismus in Internetforen versendete.
Im Zuge einer Hausdurchsuchung durch Beamte des LVT NÖ konnten in seinem Wohnhaus eine größere Anzahl an illegalen Schusswaffen, Kriegsmaterial, Schalldämpfer, verbotene Waffen, Waffenteile sowie über 1.200 kg Munition, Schwarzpulver in größerer Menge und auch NS-Devotionalien vorgefunden und sichergestellt werden. Eine große Anzahl dieser Schusswaffen befand sich bei der Sicherstellung in geladenem Zustand.
Genug Waffen für kleine Armee
Unter anderem befanden sich dabei Kriegsmaterial in Form von zwei Maschinengewehren, sechs Maschinenpistolen, ein Sturmgewehr, ein Scharfschützengewehr, Ersatzläufe und Verschlüsse für Maschinengewehre, Schusswaffen der Kategorie A (Pumpgun, Schusswaffen mit angebrachten Schalldämpfer) 17 Schusswaffen der Kategorie B (Revolver und Pistolen), 23 Schusswaffen der Kategorie C (Langwaffen, Gewehre, Flinten und Büchsen), verbotene Waffen (16 Schalldämpfer, 21 sogenannte „Schießende Kugelschreiber“, Schlagringe), Waffenteile sowie eine große Anzahl verschiedener Hieb- und Stichwaffen, Pfeffersprays, Elektro-Schockgeräte, asiatische Nahkampfwaffen.
Auch konnten im Wohnhaus über 1.200 kg verschiedene Munitionssorten sichergestellt werden. Darüber fanden die Polizisten auch eine Handgranate, sieben Rohrbomben, 20 Kilogramm Schwarzpulver und diverse pyrotechnische Gegenstände. Ebenfalls sichergestellt wurden ein Stahlhelm mit einem Hakenkreuz, weitere NS Devotionalien (Flyer, Orden, Münzen, Büste von Erwin Rommel) sowie diverse einschlägige Literatur (Zeitschriften, Bücher).
Hintermänner gesucht
Gegen den Mann sowie dessen im gemeinsamen Haushalt lebende 53-jährige Ehefrau wurde noch vor Ort ein vorläufiges Waffenverbot ausgesprochen. Weder der Verdächtige noch seine Ehefrau sind geständig. Die weiteren Ermittlungen konzentrieren sich derzeit auf etwaige Hintermänner, welche mit dieser Straftat in Zusammenhang stehen könnten.
Der Mann sowie dessen Ehefrau werden aufgrund der sichergestellten Gegenstände der zuständigen Bezirksverwaltungsbehörde sowie der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt zur Anzeige gebracht. Der Mann wird verdächtigt, Teil eines großen Neo-Nazi-Netzwerks in Österreich und Deutschland zu sein.
Innenminister Nehammer gratulierte den Ermittlern: "Das konsequente Vorgehen gegen Rechtsextremismus ist nicht nur Teil der historischen Verantwortung, sondern auch ein klares Eintreten für unser demokratisches Zusammenleben in Österreich. Der Extremismusprävention wird die Direktion für Staatsschutz und Nachrichtendienst auch besonderes Augenmerk schenken, um auf mehreren Ebenen erfolgreich anzusetzen."