Neues Projekt in Wien-Hernals
Neben Urne und Grab - Erste Plauderbank auf Friedhof
Gegen die Vereinsamung: Am Friedhof Hernals können die Besucher auf dem neuen Plauderbankerl der Caritas zur Ruhe und ins Gespräch zu kommen.
Totenstille herrscht am Friedhof Hernals nun künftig wohl keine. Grund dafür ist ein Projekt, das Menschen zusammenbringen will. Die Caritas hat im 17. Bezirk das erste Plauderbankerl auf einem Friedhof aufgestellt. Es lädt Friedhofsbesucher dazu ein, zur Ruhe und ins Gespräch zu kommen.
Ehrenamtliche sitzen zu vorab fixierten Terminen auf dem Plauderbankerl und bieten sich als Gesprächspartner an. Auch außerhalb der betreuten Zeiten signalisiert ein Platznehmen Gesprächsbereitschaft.
Ein Bankerl gegen die Einsamkeit
Das Plauderbankerl befindet sich nur wenige Meter von der Aufbahrungshalle am Friedhof Hernals entfernt – in der Allee, die bergauf führt. Die Termine, an denen Ehrenamtliche vor Ort sein werden, sind stets online und im Schaukasten im Eingangsbereich des Friedhofs zu finden.
Klaus Schwertner, Caritasdirektor der Erzdiözese Wien, betont die Wichtigkeit niederschwelliger Angebote gegen Einsamkeit: "Ein gutes Gespräch kann heilsam sein. Doch in Österreich gibt es viele Menschen, die niemanden für eine persönliche Ansprache haben. Bei unseren Caritas Plauderbankerln können Menschen ganz ungezwungen miteinander ins Gespräch kommen, sich austauschen und einander etwas Zeit schenken."
Projekt soll ausgeweitet werden
"Persönlicher Austausch ist für alle Menschen lebensnotwendig. Unsere Friedhöfe sind Orte der Begegnung. Das Plauderbankerl als etabliertes Projekt, das sozialer Isolation und Vereinzelung entgegenwirkt, eignet sich hervorragend für unsere Flächen", sagt Renate Niklas, Geschäftsführerin der Friedhöfe Wien.
Die Plauderbank am Friedhof Hernals bildet den Auftakt für die weitere Zusammenarbeit der Caritas mit den Friedhöfen. Läuft das Projekt erfolgreich, soll es auf weitere städtische Friedhöfe ausgeweitet werden.