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Nazi-Tweet: Tiroler FPÖ droht Werder Bremen mit Klage

Werder Bremen und die Tiroler FPÖ liefern sich im Netz einen Schlagabtausch. Jetzt drohen die Freiheitlichen sogar mit einer Klage.

Heute Redaktion
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Die FPÖ ist empört über einen Tweet von Werder Bremen.
Die FPÖ ist empört über einen Tweet von Werder Bremen.
IMAGO/Nordphoto

Noch bis 10. Juli weilt Deutschland-Bundesligist Werder Bremen im Zillertal, um als Aufsteiger gestärkt und regeneriert in die neue Saison starten zu können. Die Norddeutschen sind Fans der Alpen-Region. Das dortige Parkstadion biete "ideale Bedingungen und die 55 Dreitausender sorgen für die richtigen Rahmenbedingungen", schreibt etwa die Zillertalarena auf ihrer Website.

Doch es gibt auch Misstöne: Ausgerechnet in Zell am Ziller fand beim Musikpavillon ein "Aktionstag" der FPÖ mit Parteiobmann Herbert Kickl und Generalsekretär Michael Schnedlitz statt – in unmittelbarer Nähe zum Werder-Trainingslager.

"KLARE KANTE GEGEN NAZIS", schreibt der Verein deswegen in einem Tweet, dem eine Fernaufnahme des FPÖ-Events angehängt ist. Ergänzt wurde der Twitter-Beitrag um Hashtags wie "#Notoracism, #nonazis oder #nachbarnkannmansichnichtaussuchen".

Der Tweet versetzt die Freiheitlichen in helle Aufregung. Tirols FPÖ-Chef Markus Abwerzger verlangt eine Entschuldigung "binnen einer Woche", ansonsten werde man klagen. Doch auch die Politiker zogen auf Twitter kräftig vom Leder. "Was für offensichtliche Hohlköpfe", schrieb Abwerzger selbst. Die FPÖ-Bundespartei spricht auf ihrem Facebook-Account von "linksradikalen politischen Strömungen", die den Fußball vereinnahmen würden. "Wir sagen: Klare Kante gegen Dummheit und fehlendes Demokratieverständnis!"

"Niemand braucht diese links versifften Piefke bei uns", polterte der Pressesprecher der Wiener FPÖ und Ex-Landtagsabgeordneter Leo Kohlbauer über den viermaligen Deutschen Meister. "Sollen‘s in Buntland den Regenbogen-Ramadan feiern."

Die Bremer halten sich zumindest auf Twitter zu der Causa zurück. Am Montag gab es nur ein fröhliches "MOIN aus dem Zillertal. Guten Wochenstart euch allen." Wer die Grün-Weißen kennt, weiß aber, dass sie mit dem rechten politischen Spektrum wenig anfangen können.

Denn in der Heimat steht man stets gegen jede Form von Rechtsextremismus ein, distanzierte sich schon vor Jahren scharf von der rechten Partei "Alternative für Deutschland". "Jeder AfD-Wähler sollte schon wissen, dass es ein Widerspruch ist, Werder gut zu finden und die AfD zu wählen", sagte Werder-Präsident Hubertus Hess-Grunewald etwa. Ob jetzt tatsächlich ein Rechtsstreit mit der FPÖ folgt, bleibt abzuwarten.

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