Oberösterreich
Nazi-Symbol auf Wohnhaus – Unternehmer muss vor Gericht
Unübersehbar auf einer Fensterscheibe prangte ein gewaltiges Nazi-Symbol. Der Haus-Eigentümer entfernte es zwar, muss jetzt aber vor Gericht.
Kopfschütteln Ende November 2021 im Hausruckviertel in Oberösterreich: Auf dem Garagen-Fenster eines Hauses klebte eine überdimensionale "Schwarze Sonne" – ein Zeichen aus der Zeit des Nationalsozialismus. Der 51-jährige Besitzer hatte sie angebracht.
Das ist die "Schwarze Sonne"
Die "Schwarze Sonne" ist ein Symbol, das aus zwölf in Ringform gefassten gespiegelten Sieg-Runen oder drei übereinander gelegten Hakenkreuzen besteht.
Vorlage ist ein ähnlich gestaltetes Boden-Ornament in Gestalt eines Sonnenrades. Es wurde im Nationalsozialismus von der SS im Nordturm der Wewelsburg in Nordrhein-Westfalen eingelassen.
Seit den 1990er-Jahren ist die Schwarze Sonne ein Ersatz- und Erkennungs-Symbol in der rechtsesoterischen bis rechtsextremen Szene.
(Quelle: Wikipedia)
Jedes SS-Symbol verboten
Die Organisationen wiesen darauf hin, dass jedes SS-Symbol verboten und als "Spur des Nazismus" zu entfernen sei. Netzwerk-Sprecher Robert Eiter pochte darauf, dass rasch und wirksam eingeschritten werde.
Die Zahl der rechtsextremen Straftaten seien nicht nur bundesweit sehr hoch, so Eiter: In Oberösterreich würden regelmäßig die meisten begangen. Das belegt übrigens auch abermals die jüngste Statistik.
Nach monatelangen Erhebungen ist jetzt der Abschlussbericht da. Feststeht: Der 51-Jährige wird nach dem Verbotsgesetz angeklagt. Ihm drohen zehn Jahre Haft. Offen ist, wann am Landesgericht Wels verhandelt wird.
Wiederbetätigungs-Prozesse auch in Kärnten
Auch in Kärnten müssen sich zwei Männer wegen Wiederbetätigung vor Gericht verantworten: Der eine soll in einem Zug "Heil Hitler!" gerufen haben, der andere ein getarntes Hakenkreuz-Tattoo tragen. Den beiden wird diese Woche in Klagenfurt der Prozess gemacht.