Experte zu Rassismus-Skandal
Nazi-Gegröle – "Die sind einfach hirnlos"
Jugendforscher analysiert "Ausländer raus"-Gesang. Große Kritik: "Diese Menschen haben keine Ahnung von Geschichte."
Es verbreitet sich wie ein Lauffeuer. Junge Menschen grölen ausländerfeindliche Parolen zum Dance-Hit "L’amour toujours" von Gigi d'Agostino (der Song ist 24 Jahre alt). Schockierend: Der rechte Arm wird dabei zum "Hitler-Gruß" gehoben.
Die ersten Videos tauchten vorige Woche aus Deutschland auf. Auf der noblen Ferieninsel Sylt sangen junge Schnösel "Ausländer raus". Die Betroffenen verloren ihre Jobs, das ganze Land ist seitdem in Aufruhr. Jetzt zeigen Handyvideos: Auch in Österreich haben wir solche Hass-Chaoten.
Fremdenfeindliche Videos aus Kärnten
Zuerst tauchten beschämende Dokumente aus Kärnten auf. Ein Social-Media-Video aus einem Villacher Club zeigt Feiernde, die zum Partyhit „L’amour toujours“die Parole "Ausländer raus" grölen.
Auf einem zweiten Video hört man "Deutschland den Deutschen" – dieses soll aus Klagenfurt stammen, das berichtet "5min.at".
Zwischenfall auch in Niederösterreich
Der nächste Fall tauchte in Niederösterreich auf. In Mödling grölte eine Gruppe dieselben Parolen beim Umzug des Mödlinger Faschings. Konsequenz: Der Paradewagen wurde für künftige Umzüge gesperrt.
"Eine Geschmacklosigkeit, ein Skandal"
"Heute" fragte Jugendforscher Bernhard Heinzlmaier von der T-Factory, was er davon hält: "Das ist natürlich eine Geschmacklosigkeit, ein Skandal. Aber diese Menschen finden das einfach lustig, die sind betrunken."
Dennoch, werden junge Menschen immer extremer? "Nein, die sind einfach hirnlos. Diese Menschen haben keine Ahnung von Geschichte, von Rassismus, Faschismus oder Hitler – die wollen nur provozieren."
Mittlerweile zieht der Fall rund um den Gigi d'Agostino-Song immer größere Kreise. Radio-Marktführer Ö3 und auch Kronehit weigern sich, das Lied zu spielen.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Jugendliche grölen ausländerfeindliche Parolen zu einem 24 Jahre alten Dance-Hit und heben dabei den rechten Arm
- Videos zeigen Vorfälle in Deutschland und Österreich
- Experte bezeichnet die Täter als hirnlos und betrunken, sie wollen provozieren
- Radio-Sender weigern sich, den Song zu spielen