Wien
Nazi-Attacke auf Klima-Protestcamp in Wien
In der Nacht auf Donnerstag kam es zu einem rechtsradikalen Angriff auf das LobauBleibt-Camp in Wien-Donaustadt.
In der Nacht auf Donnerstag kam es abermals zu einem Angriff auf das Gelände der LobauBleibt-Besetzung. Unbekannte drangen auf das Gelände der Baustelle an der Hirschstettnerstraße 44 in Wien-Donaustadt ein und beschmierten Holzbretter und Glasscheiben mit Hakenkreuzen und anderen nationalsozialistischen Symbolen und Codes wie "88", "Heil Hitler" und "Sieg Heil".
Mit herumliegenden Holzpflöcken wurde ein rund zwei Meter großes Hakenkreuz auf dem Boden ausgelegt. Dazu häuften sich mehrere Sachbeschädigungen. Die Krönung stellte ein Schmiererei mit der Drohung "Wir kommen wieder" dar.
Nicht der erste Angriff
Die LobauBleibt-Bewegung verurteilt diese Attacke, die sich in eine Reihe von Angriffen und Drohungen der letzten Monate reiht, aufs Schärfste. Man habe Anzeige gegen Unbekannt wegen Wiederbetätigung eingebracht.
"Zu Silvester fand ein Brandanschlag statt, bei dem nur durch großes Glück niemand verletzt wurde. Nun wurde unser friedlicher Protest erneut angegriffen. Die verwendeten Symbole deuten darauf hin, dass es sich um Angriffe aus gewaltbereiten und rechtsextremistischen Kreisen handelt", so Anna Kontriner, Sprecherin der LobauBleibt-Bewegung.
Zu den andauernden Morddrohungen gegen Lena Schilling, Sprecherin der LobauBleibt-Bewegung, komme nun ein erneuter tätlicher Übergriff auf das Camp in der Hirschstettnerstraße. "Wir haben eine Anzeige gegen Unbekannt wegen Wiederbetätigung gemacht. Wir lassen uns von Nazis nicht einschüchtern, für eine klimagerechte Zukunft zu kämpfen" sagt Lena Schilling. Die Hakenkreuze und Parolen wurden von den Besetzer:innen übermalt.
Rasche Aufklärung gefordert
"Angesichts der andauernden Drohungen gegen die Lobau-Bewegung und gegen mich als Person ist die Wiener Stadtregierung nochmals aufgerufen, klar Position zu beziehen. Dass demokratischer Protest von antidemokratischen Kräften bedroht wird, muss auch für die SPÖ ein Problem sein", so Schilling.
Die Aktivist:innen fordern eine vollumfängliche und rasche Aufklärung der Ereignisse in der vergangen Nacht und aller Vorfälle in den letzten Monaten. "Wir werden von demokratiefeindlichen, gewaltbereiten Gruppen bedroht und angegriffen. Aber wir werden unseren Protest fortsetzen und lassen uns nicht einschüchtern", so Schilling abschließend.