Ukraine

NATO erwartet neue Großoffensive in der Ukraine

Aktuell ziehen sich die russischen Truppen etwas zurück – aber nur, um bald eine Großoffensive auf ein wichtiges Puzzlestück zu starten.

Leo Stempfl
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    Wir schreiben bereits Tag 43 im Ukraine-Krieg und ein Ende des Konflikts mit Kreml-Chef Wladimir Putin ist nicht in Sicht.
    Wir schreiben bereits Tag 43 im Ukraine-Krieg und ein Ende des Konflikts mit Kreml-Chef Wladimir Putin ist nicht in Sicht.
    MIKHAIL KLIMENTYEV / AFP / picturedesk.com

    In Brüssel findet dieser Tage ein Treffen der NATO-Außenminister statt, das einiges an Brisanz bietet. Deutschlands Außenministerin Annalena Baerbock musste etwa bereits früher abreisen, um der Impfpflicht-Abstimmung im Bundestag beizuwohnen. Dabei ist es mitunter ihr Land, das besonders für Kontroversen sorgt.

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    Neben Deutschland sind nur noch Ungarn und Österreich gegen einen Importstopp von Öl und Gas aus Russland, man verweist auf die eigene Abhängigkeit. Italien hingegen hat sich angesichts der Kriegsverbrechen bereits von der Seite der Sanktionsgegner abgewandt.

    Fraglich ist, ob das überhaupt etwas ändert. Ungarn hat am Mittwoch erklärt, einem Embargo von Öl und Gas keinesfalls zuzustimmen – dazu braucht es in der EU eben Einstimmigkeit.

    Lage in Mariupol verschlechtert sich

    Je länger der Krieg andauert, desto schlechter wird die Lage in belagerten Städten wie Mariupol oder Charkiw. In Mariupol müssen die zurückgebliebenen Einwohner ohne Strom, Wasser, Heizung, Kommunikation oder medizinische Versorgung auskommen, berichtet das britische Verteidigungsministerium.

    In Charkiw im Nordosten kämpft man mit andauerndem Artilleriebeschuss. Humanitäre Hilfsleistungen können nicht erbracht werden, weil den Kräften der Zutritt verwehrt, versprochenen Waffenpausen zur Evakuierung kaum eingehalten werden.

    Großangriff steht bevor

    Besonders auf Mariupol haben es die russischen Streitkräfte abgesehen. Die Hafenstadt liegt als Puzzlestück zwischen der seit 2014 annektierten Krim und den abtrünnigen "Volksrepubliken" Donezk und Lugansk, würde deswegen eine Landverbindung zwischen den beiden russisch kontrollierten Gebieten darstellen.

    NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg berichtete von russischen Truppenrückzügen rund um Kiew. Diese schwer getroffenen Einheiten würden sich aber nur neu gruppieren und ausrüsten. In den nächsten Wochen erwartet die NATO eine russische Großoffensive im Süden und Osten des Landes. Ziel soll der gesamte Donbass und eben der Raum Mariupol sein.

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