Comeback am Sonntag
Nationenwechsel wie Hirscher: Ex-ÖSV-Läufer im Weltcup
Marcel Hirscher hat es vorgemacht, Richard Leitgeb folgt ihm nun. Der ehemalige ÖSV-Läufer kehrt in den Weltcup zurück.
Hirscher hat sein vielbeachtetes Comeback bereits absolviert. Der achtfache Gesamtweltcupsieger kehrte im Sölden-Riesentorlauf Ende Oktober nach fünfjähriger Pause wieder in den Ski-Weltcup zurück, wurde auf Anhieb 23. Hirscher, der mittlerweile für die Niederlande, das Herkunftsland seiner Mutter, an den Start geht, konnte dank der neu eingeführten Wildcard-Regelung auf die große Ski-Bühne zurückkehren. Diese ermöglicht dem für Holland fahrenden Hirscher eine Startnummer gleich nach den Top-30 – auch beim Slalom von Levi am kommenden Sonntag.
Neben Hirscher und Lucas Braathen (einst Norwegen, nun Brasilien) kehrt im hohen Norden Finnlands aber auch ein weiterer Ex-Weltcupläufer nach einem Nationenwechsel zurück: der Kärntner Richard Leitgeb, der nun für Ungarn startet.
Startplatz hart erarbeitet
Im Gegensatz zun achtfachen Gesamtweltcupsieger Hirscher musste sich Leitgeb seinen Weltcup-Startplatz aber hart erarbeiten, gewann im Sommer in Argentinien vier FIS-Rennen und einen Südamerika-Cup-Bewerb, landete bei drei weiteren Rennen auf dem Stockerl. Das reichte, um einen Slalom-Weltcupplatz zu ergattern. So kann der 30-Jährige schon in Levi an den Start gehen, freilich mit einer bedeutend höheren Nummer als Hirscher.
Der Ski-Weltcup der Herren auf einen Blick
"Ich bin bei den Rennen in Südamerika gemeinsam mit Schülern von mir, die ich in der Skitourismusschule in Bad Hofgastein unterrichtet habe, am Start gewesen", erzählte der 30-Jährige, der nach seiner "ersten" Ski-Karriere ein Bachelorstudium in Sport und Geografie abschloss, zuletzt Ski- und Konditionstrainer in der Schule im Gasteinertal war, der "Kleinen Zeitung". Nach dreijähriger Pause wollte es Leitgeb nun noch einmal wissen, seine guten Kontakte zum ungarischen Skiverband ermöglichten den Nationenwechsel.
Erst Weltcup-Läufer, dann aus Kadern geflogen
Dabei galt der Slalom-Spezialist einst als vielversprechendes ÖSV-Talent, schaffte in der Saison 2016/17 den Sprung in den Weltcup und holte im selben Jahr Universiade-Gold im kasachischen Almaty. Punkte waren Leitgeb aber verwehrt geblieben. So flog der Kärntner trotz Erfolgen bei FIS-Rennen aus allen ÖSV-Kadern.
Auf die FIS-Freigabe hatte der Kärntner zuletzt drei Jahre lang warten müssen. Für seinen Weltcup-Traum startete Leitgeb eine Crowdfunding-Kampagne, 16.600 Euro waren zusammengekommen, der 30-Jährige fand sogar einen Kopfsponsor. Trotzdem muss sich der Ex-ÖSV-Läufer etwa die Ski selbst präparieren, er sei auch sein "eigener Physio", plane die Reisen.
All das nimmt Leitgeb für sein großes Saisonziel auf sich: die Teilnahme an der Ski-WM in Saalbach.
Auf den Punkt gebracht
- Marcel Sabitzer hat es vorgemacht, und nun folgt ihm Richard Leitgeb: Der ehemalige ÖSV-Läufer kehrt nach einem Nationenwechsel für Ungarn in den Ski-Weltcup zurück
- Während Hirscher dank einer Wildcard-Regelung sofort wieder starten konnte, musste sich Leitgeb seinen Platz durch Erfolge in FIS-Rennen und eine Crowdfunding-Kampagne hart erarbeiten, um sein Ziel, die Teilnahme an der Ski-WM in Saalbach, zu erreichen