Neue Arena
Nationalstadion in Graz? Landeshauptmann mit Ansage
In die Diskussionen rund um ein Nationalstadion kommt nun neuer Schwung rein. Der steirische Landeshauptmann ließ aufhorchen.
Das Ernst-Happel-Stadion im Wiener Prater ist in die Jahre gekommen. Deshalb wird über die Errichtung einer neuen Arena, die die Heimstätte der österreichischen Nationalmannschaft werden soll, heftig diskutiert. Bundeskanzler Karl Nehammer hatte die Errichtung einer derartigen Arena in seinem "Österreichplan" bis 2030 angekündigt. Nun ließ der steirische Landeshauptmann Christopher Drexler (ÖVP) aufhorchen. Der Politiker brachte das Umland von Graz als Standort für ein derartiges Nationalstadion ins Spiel.
"Graz ist die Fußball-Hauptstadt Österreichs, die Steiermark ist das Fußball-Bundesland Nummer eins. Daher ist es eine Schande, dass etwa keine Champions-League-Spiele mehr in Graz stattfinden können", erklärte Drexler im "ORF" mit Blick auf die ebenso in die Jahre gekommene Merkur Arena. Sollte Sturm Graz tatsächlich Meister werden, wären die "Blackys" fix für die "Königsklasse" qualifiziert, müssten jedoch nach Klagenfurt ausweichen. Mit der Bundesliga-Rückkehr des GAK in der kommenden Saison werden auch die Forderungen nach zwei Stadien für die Grazer Klubs immer lauter.
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Nationalstadion südlich von Graz?
"Ich glaube, es ist Zeit für eine neue Vision. Ich glaube, das geplante neue Nationalstadion Österreichs sollte in die Steiermark kommen", meinte Drexler. Die Arena solle dann mindestens 50.000 Fans Platz bieten und die Heimstätte des österreichischen Nationalteams sein. Ein Standort südlich von Graz steht zur Diskussion. "Dass es ausreichend Kapazitäten im Süden von Graz gibt, steht außer Streit. Es muss nicht immer alles in Wien beheimatet sein, es gibt auch gute Gründe, die Sport-Infrastruktur außerhalb der Bundeshauptstadt zu fördern", meinte der Landeshauptmann.
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"Ich glaube, es wird vor allem Widerstände aus Wien geben. Aber Widerstände aus Wien sind die beste Motivation für einen steirischen Landeshauptmann", meinte Drexler kämpferisch.
Neben ÖFB-Länderspielen sollen dann auch alle internationalen Partien steirischer Mannschaften in der neuen Arena stattfinden. Außerdem wäre die Arena dann eine geeignete Konzert-Location.
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Die nun aufgekommene Diskussion rund um ein Nationalstadion-Projekt südlich von Graz sei aber unabhängig von der Stadionfrage in der steirischen Hauptstadt zu sehen. "Hier ist auf jeden Fall die Stadt Graz gefordert, mit dem SK Sturm und dem GAK zu einer Einigung zu kommen", meinte Drexler. Schneller müsse hingegen eine Lösung für Hartberg gefunden werden. Der Bundesligist darf nur noch eine Saison lang in der aktuellen Heimstätte in der Bundesliga spielen.
Auf den Punkt gebracht
- Der steirische Landeshauptmann Christopher Drexler bringt das Umland von Graz als Standort für ein mögliches neues Nationalstadion ins Spiel, das mindestens 50.000 Fans Platz bieten soll
- Er betont die Bedeutung der Steiermark als Fußball-Bundesland und schlägt einen Standort südlich von Graz vor, was jedoch auf Widerstand aus Wien stoßen könnte
- Neben ÖFB-Länderspielen sollen auch internationale Partien steirischer Mannschaften in der neuen Arena stattfinden